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Das Büro als sozialer Ort

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Immer mehr Bürobeschäftigte können zwischen einem Arbeitsplatz im Büro und zu Hause wechseln, also hybrid arbeiten. In der BAuA-Arbeitszeitbefragung 2021 lag der Anteil der Bürobeschäftigten mit hybriden Arbeitsmodellen bei 51 Prozent. In der Befragung 2019 waren es noch 18 Prozent. Weitere Ergebnisse zur hybriden Arbeit und Zusammenarbeit hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in einem Kompaktbericht zusammengefasst und veröffentlicht.

Die Auswertungen der BAuA-Arbeitszeitbefragungen 2019 und 2021 zeigen, dass nicht nur das hybride Arbeiten deutlich zugenommen hat, auch die Qualität der Zusammenarbeit hat sich verändert. Bei der Zusammenarbeit wird zwischen einer formellen (fachlichen) Zusammenarbeit und einer informellen Zusammenarbeit bzw. Austausch zwischen Kolleginnen und Kollegen unterschieden. Insgesamt wurde die formelle Zusammenarbeit 2019 unabhängig vom Anteil der Arbeit zu Hause von mindestens vier Fünftel der Bürobeschäftigten als gut wahrgenommen. Dabei bewerten Bürobeschäftigte mit einem sehr hohen Anteil der Arbeit zu Hause (mehr als 80 Prozent ihrer Arbeitszeit) die formelle Zusammenarbeit am schlechtesten. Für das Jahr 2021 zeigen sich ähnliche Ergebnisse, wobei noch etwas häufiger von einer guten formellen Zusammenarbeit berichtet wird. 

Deutlichere Unterschiede zeigen sich hingegen bei der informellen Zusammenarbeit. Als Indikator wird das Gemeinschaftsgefühl am Arbeitsplatz herangezogen. Im Jahr 2019 und somit vor der Pandemie gaben mehr als drei Viertel (78 Prozent) der Bürobeschäftigten ohne Arbeit von zuhause an, sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen. Für Bürobeschäftigte, die mehr als 80 Prozent ihrer Arbeitszeit von zu Hause erledigten, war dieses Gemeinschaftsgefühl deutlich geringer (45 Prozent). Auch 2021 ist der Zusammenhang zwischen dem Ausmaß des Arbeitens von zu Hause und der wahrgenommenen Qualität der informellen Zusammenarbeit erkennbar, jedoch sind die Unterschiede deutlich geringer.

Die bessere Bewertung der formellen sowie informellen Zusammenarbeit im Jahr 2021 deutet auf eine Art „Lerneffekt“ der Beschäftigten hin. So haben im Zuge der Covid-19-Pandemie mehr Beschäftigte hybrid gearbeitet und konnten somit Erfahrungen mit der hybriden Zusammenarbeit sammeln.

Weitere Ergebnisse hat die BAuA im baua: Bericht kompakt „Hybride Zusammenarbeit zwischen Bürobeschäftigten: Ergebnisse der BAuA-Arbeitszeitbefragung“ und einem Artikel in der Fachzeitschrift „ARBEIT“ veröffentlicht. Beide können als PDF auf der Internetseite der BAuA heruntergeladen werden: www.baua.de/publikationen.

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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