07_Aus_der_Praxis

RV Fit – Das Präventionsprogramm der Deutschen Rentenversicherung

Präventive Leistungen durch die Deutsche Rentenversicherung basieren auf dem Wissen, dass frühzeitige medizinische und multiprofessionelle Interventionen bei verhaltens- bzw. lebensstilbedingten Gesundheitsbeeinträchtigungen positive Auswirkungen auf die Gesundheit und damit auch auf die Beschäftigungsfähigkeit der*des Einzelnen haben. Dies ist insbesondere unter Berücksichtigung der Verlängerung der Lebensarbeitszeit der Beschäftigten und der Zunahme chronischer Krankheiten von großer Bedeutung. Ziel einer frühzeitig einsetzenden Präventionsleistung ist es, mit einer geeigneten Intervention konkretem Reha-Bedarf vorzubeugen und Beschäftigungsfähigkeit dauerhaft zu sichern. Der Gesetzgeber spricht im § 14 Abs. 1 SGB VI dabei von medizinischen Leistungen zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit an Versicherte, die erste gesundheitliche Beeinträchtigungen aufweisen, die die ausgeübte Beschäftigung gefährden. Unter Beachtung des Grundprinzips „Prävention vor Rehabilitation“ bietet die Deutsche Rentenversicherung ihren Versicherten Leistungen zur Prävention und Gesundheitsförderung an, um bereits im Vor- oder Frühstadium vieler Gesundheitsstörungen die Gesundheit der Menschen zu fördern bzw. die Auswirkungen auf die Beschäftigungsfähigkeit zu begrenzen.

Das Präventionsangebot der Rentenversicherung heißt RV Fit. Es soll Beschäftigte individuell dabei unterstützen, Risiken aus Lebens- und Arbeitswelt zu reduzieren und gleichzeitig ihre gesundheitlichen Ressourcen stärken. Darüber hinaus sollen ihre gesundheitlichen Kompetenzen durch Informationen und Übungen zu Themen wie Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung gefördert werden. Nicht zuletzt sollen die Zusammenhänge zwischen Lebensführung und der Entstehung/Verschlimmerung von Krankheiten mit Bezug auf den Lebens- und Arbeitsalltag verdeutlicht werden. Der Fokus liegt somit auf verhaltenspräventiven Leistungen, die idealerweise mit verhältnispräventiven Leistungen kombiniert werden können.

RV Fit – Das Präventionsprogramm der Deutschen Rentenversicherung

Gelegentliche Rückenschmerzen, Übergewicht, Stress- oder Schlafprobleme: Bei ersten gesundheitlichen Beeinträchtigungen hilft die Deutsche Rentenversicherung mit ihrem kostenfreien Präventionsprogramm RV Fit. Mit Trainingselementen zu Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung werden Beschäftigte unterstützt, langfristig gesund zu leben und zu arbeiten. Das Präventionsprogramm RV Fit kombiniert eine intensive, mehrtägige Einführungsphase mit berufsbegleitenden regelmäßigen Trainingseinheiten vor Ort. Das Programm ist damit ein Gewinn sowohl für die Beschäftigten selbst sowie auch für ihre Arbeitgeber. Gesunde Beschäftigte haben weniger Krankheitszeiten, sind motivierter und bringen ihr Fachwissen länger in den Betrieb ein. Interessierte können die Präventionsleistungen der Rentenversicherung jetzt deutlich einfacher beantragen.

Hintergrund

Hinter der Neuaufstellung des Trainingsprogramms steht ein Projektteam der Deutschen Rentenversicherung. Gemeinsam mit Versicherten, Arbeitgebern und Vertretern von Rehabilitationseinrichtungen fanden die Präventionsexperten der Rentenversicherung in Praxisworkshops heraus, wie Prävention attraktiver wird. Zum Einsatz kamen moderne Methoden aus dem Bereich der nutzerzentrierten Projektarbeit („Design Thinking“).

Weniger ist mehr

Der Zugang zum Programm wurde stark erleichtert. Aufgrund der Erkenntnisse aus den Praxisworkshops hat die Deutsche Rentenversicherung eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen: Interessierte müssen keinen langen Selbstauskunftsbogenmehr ausfüllen und brauchen auch keinen ärztlichen Befundbericht um an dem Trainingsprogramm teilzunehmen. Ein nutzerfreundlicher Internetauftritt bündelt diese Bemühungen unter der neuen Marke RV Fit. Die Seite ist knapp und prägnant gehalten.

Wie funktioniert RV Fit?

Das Programm findet in Gruppen mit maximal 15 Teilnehmern statt und gliedert sich in vier Phasen:

  • Startphase:
  • Die Präventionsleistung wird in der Startphase in einer Reha-Einrichtung (stationär oder ganztägig ambulant) möglichst als Gruppenangebot mit bis zu fünfzehn Teilnehmer*innen durchgeführt. Die Dauer beträgt grundsätzlich drei Tage ganztägig ambulant oder fünf Tage stationär.
    Die Teilnehmer*innen erhalten Informationen über den Ablauf, die Ziele und die Inhalte der Leistung. Außerdem erfolgt die für die konkrete Planung und Durchführung der Leistung erforderliche Diagnostik, einschließlich ärztlicher Eingangsuntersuchung. Hierdurch sollen insbesondere individuelle berufsbezogene Probleme und sonstige Risikofaktoren identifiziert und bereits vorhandene Ressourcen analysiert werden. Das Präventionsteam der Reha-Einrichtung entwickelt gemeinsam mit den Teilnehmer*innen individuelle Präventionsziele und hält diese in einem Präventionsplan fest.

  • Trainingsphase:
  • Die Trainingsphase wird im Anschluss an die Startphase alltags- und berufsbegleitend in der Nähe des Wohn- oder Arbeitsorts durch zugelassene Einrichtungen durchgeführt. Über einen Zeitraum von grundsätzlich zwölf Wochen nehmen die Teilnehmer*innen ein bis zweimal pro Woche an einem oder mehreren ausgewählten Präventionsmodulen teil, die auf den Inhalten der Startphase aufbauen. Die im Präventionsplan individuell festgelegten Ziele sollen weiter verfolgt und gefestigt werden. Die Teilnehmer*innen sollen zudem motiviert werden, das vereinbarte Präventionsziel konsequent und in Eigenverantwortung umzusetzen.

  • Eigenaktivitätsphase:
  • In der Eigenaktivitätsphase, die in der Regel zwölf Wochen innerhalb des zeitlich zusammenhängenden Phasenmodells der Prävention dauert, sollen die Teilnehmer*innen die ihnen vermittelten Ansätze zu Verhaltens- und Lebensstiländerungen eigenverantwortlich im Lebensalltag umsetzen. Ein gesundheitsförderlicher Lebensstil sowie Kompetenzen zu einer aktiven, gesundheitsorientierten Lebensführung werden in dieser Phase von den Teilnehmer*innen selbstständig trainiert. Darüber hinaus sollen die Teilnehmer*innen, um Nachhaltigkeit zu erreichen, das begonnene Training in eigener Verantwortung möglichst dauerhaft fortführen.

  • Auffrischungsphase:
  • Die Auffrischungsphase findet in der Regel zwölf Wochen nach Abschluss der Trainingsphase bei dem Anbieter statt, der auch die Startphase durchgeführt hat. Die Dauer beträgt grundsätzlich einen Tag ganztägig ambulant oder drei Tage stationär. Diese Phase dient der Auffrischung der in den vorherigen Phasen besprochenen Inhalte und erworbenen Kompetenzen. Die Erfahrungen der Teilnehmer*innen bezüglich der Lebensstiländerung in Alltag und Beruf sollen lösungsorientiert reflektiert werden. Dabei soll auch die Motivation zu einer gesunden Lebensführung nochmals nachhaltig gefördert werden. Am Ende der Auffrischungsphase erfolgt eine Zielkontrolle bezüglich der in der Startphase aufgestellten individuellen Ziele.

Information und Beratung

Wer seine gesundheitlichen Probleme frühzeitig und aktiv angehen möchte, findet unter www.rv-fit.de alle Informationen. Hier sind auch eine Broschüre und Postkarten zu dem Thema zum Herunterladen und Bestellen eingestellt. Eine Postleitzahlensuche hilft beim schnellen Auffinden der nächstgelegenen Einrichtung, die RV Fit anbietet. Auf der neu gestalteten Internetseite ist die Anmeldung zum kostenlosen Trainingsprogramm RV Fit ganz einfach in wenigen Minuten möglich.

Weitere Fragen beantwortet der kostenlose Firmenservice der Deutschen Rentenversicherung telefonisch unter 0800 1000 453 immer montags bis freitags von 9 – 15 Uhr oder per E-Mail an firmenservice@drv-bund.de. Der Firmenservice der Deutschen Rentenversicherung unterstützt Betriebe, Präventionsleistungen der Rentenversicherung als Bestandteil eines betrieblichen Gesundheitsmanagements zu implementieren und bildet eine Verbindung zu dem jeweils für die*den einzelne*n Antragsteller*in zuständigen Rentenversicherungsträger und den Einrichtungen.


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