08_Digitalisierung

NRW-Wirtschaftsminister besucht 5G-Medizincampus der Uniklinik Düsseldorf

Universitätsklinikum Düsseldorf

Am Universitätsklinikum Düsseldorf wird gerade die mit modernster Mobilfunktechnologie nächste Stufe der Digitalisierung im Gesundheitswesen vorbereitet. Bei einem Besuch am Universitätsklinikum Düsseldorf macht sich Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, am 09. März persönlich ein Bild von den medizinischen Anwendungen und dem aktuellen Forschungsstand an einem der europaweit ersten 5G-Medizincampi. Das Projekt „GIGA FOR HEALTH“ wird vom Land NRW mit fast 10 Mio. Euro gefördert und hat ein klares Ziel: Mit 5G Leben retten.

Die Projektpartner sowie die Mediziner und Experten des UKD erläutern bei dem Termin gemeinsam mit Minister Pinkwart, wie das 5G-Netz, das Vodafone im Universitätsklinikum aktiviert, die Krankenversorgung langfristig effizienter und sicherer gestalten kann.

„Die digitale Transformation ist im Gesundheitssektor angekommen. Die sehr geringen Reaktionszeiten der 5G-Technologie ermöglichen innovative und lebensrettende medizinische Lösungen. Ich bin überzeugt, dass das Projekt „GIGA FOR HEALTH“ die Arbeit am Universitätsklinikum maßgeblich weiterentwickeln und eine enorme Strahlkraft auf die Digitalisierung der Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus haben wird. Das Projekt mit seinem starken Konsortium hat das Potenzial, auch europaweit ein Leuchtturm für den Einsatz von 5G in Krankenhäusern zu werden.“, so Pinkwart.

Im Rahmen der Veranstaltung werden alle Beteiligten dazu eingeladen, sich die Technik anhand von zwei unterschiedlichen Anwendungsbeispielen aus der Praxis des Klinikums anzuschauen und zu testen. Die „Mixed-Reality“-Brillen, die unter anderem in der Tumorchirurgie sowie der medizinischen Lehre zum Einsatz kommen, generieren im virtuellen Raum hochkomplexe 3D-Strukturen zum „Anfassen“. So können anatomische Strukturen genau betrachtet und damit einerseits zielgerichtete Operationen ermöglicht, andererseits auch Studierende ideal unterrichtet werden.

In einem zweiten Beispiel übertragen sogenannte Monitoring-Patches – spezielle Technik-Pflaster mit Diagnostik-Sensoren zum Aufkleben – mit dem 5G-Netz die Vitaldaten eines Menschen mobil auf einen Überwachungsmonitor. So können bspw. in der Herzmedizin Notfallsituationen verhindert werden, weil EKG-Daten in Echtzeit überwacht werden können, obwohl die Patientinnen und Patienten nicht verkabelt sind.

Prof. Frank Schneider, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKD sowie Konsortialführer, erklärt anhand der beiden Anwendungsbeispiele, wie Patienten von der Technik profitieren werden: „Durch die Echtzeitübertragung des neuen Mobilfunkstandards können sehr kritische Patienten zum Beispiel schon in der zentralen Notaufnahme mittels Monitoring-Patches rechtzeitig identifiziert und direkt für die jeweiligen Fachabteilungen lebensrettend priorisiert werden. Und schaut man sich dazu das Beispiel der „Mixed-Reality“-Technik an, können in der Chirurgie sowohl vor, als auch während der Operation lebensrettende Informationen unter den Ärztinnen und Ärzten gezielt ausgetauscht werden. Auf diese Weise wird mit dem Verbundprojekt die Krankenhauslandschaft von morgen geformt.“

Seit Erhalt des Zuwendungsbescheids vom 01. Mai 2021 laufen die Arbeiten für die einzelnen Arbeitspakete und vor allem für das 5G-Campusnetzwerk, das als technische Infrastruktur von Vodafone installiert wird. Erste Außenantennen versorgen bereits große Flächen des Geländes mit 5G.

„Wir bringen unser Echtzeit-Netz direkt ins Krankenhaus, um Patienten und Ärzte mit neuen Technologien zu unterstützen. Augmented Reality und das Internet der Dinge können in Zukunft helfen, Leben zu retten“, so Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter.

Mit seiner Bedeutung sowohl für den medizinischen Kontext als auch darüber hinaus besitzt das Projekt Giga for Health großes wegweisendes Potenzial für verschiedenste Institutionen, die sich im 5G-Sektor etablieren wollen. Mit Unterstützung der Bergischen Universität Wuppertal werden kostenfreie Workshops angeboten, die das Projekt kontinuierlich begleiten und aktuelle Erkenntnisse für ein breites Fachpublikum übermitteln. Über die 5G-Webseite des UKDs können die Anmeldungen erfolgen.

Neben Vodafone, der Bergischen Universität Wuppertal und dem UKD begleiten bei den einzelnen Arbeitspaketen weitere Partner die Umsetzung: Das Institut für Hochfrequenztechnik der RWTH Aachen, das Unternehmen Brainlab, die Fachhochschule Dortmund, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein.

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