09_Berufliche Auslandsreisen

Neu: Hinweise zu Polio-Einreisebestimmungen

COVID-19-Impfung könnte zu einem weiteren Kriterium bei der Einreise in ein Land werden. Foto: © Ranta Images – stock.adobe.com

International SOS hat ihre Länderliste um Hinweise auf Einreisebestimmungen im Zusammenhang mit einer Polio-Impfung erweitert. Mit der neuen Kategorie können Unternehmen sich zusätzlich darüber informieren, in welchen Ländern spezifische Einreisevorschriften für ihre Mitarbeiter hinsichtlich der Polio-Impfung beachtet werden müssen. Bisher enthielt die Liste Hinweise auf erforderliche (gesetzlich vorgeschriebene) arbeitsmedizinische Pflichtvorsorge (gem. ArbMedVV und G35), auf Gelbfieberimpflicht und Malariaprophylaxe-Empfehlungen.

Aufgrund der aktuellen, durch die COVID-19-Pandemie bedingten Einschränkungen wurde als zusätzliches Kriterium hinzugefügt, wie stark sich die Pandemie auf den Geschäftsbetrieb in den Ländern auswirkt.

Die Liste wurde um weitere Länder ergänzt und umfasst jetzt 232 Länder und Regionen weltweit. Sie hilft Betriebsärzten und Personalverantwortlichen dabei, das gesundheitliche Gefährdungspotenzial für ihre Mitarbeiter bei Auslandsreisen und Entsendungen zu beurteilen.

Die Länderliste wurde von Experten der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM), der Deutschen Fachgesellschaft für Reisemedizin e.V. (DFR) und des Instituts für Arbeitsmedizin der Universität Mainz in Zusammenarbeit mit International SOS erstellt und publiziert. Gemäß Arbeitsmedizinischer Vorsorgeverordnung (ArbMedVV) ist eine arbeitsmedizinische Vorsorge bei Reisen und Tätigkeiten in Tropen, Subtropen und bei sonstigen Auslandsaufenthalten mit besonderen klimatischen Belastungen und Infektionsgefährdungen vorgeschrieben.

In der Länderliste werden drei unterschiedliche Gefährdungsstufen unterschieden. Allein 103 Länder und Regionen finden sich in der höchsten Gefährdungsstufe 3 wieder – darunter für die deutsche Wirtschaft wichtige Reiseziele wie Indien, Iran und Nigeria. In dieser Gefährdungsstufe ist die arbeitsmedizinische Vorsorge verbindlich. Insgesamt 77 Länder und Regionen sind in der Gefährdungsstufe 2 eingestuft – darunter zum Beispiel auch China, Hongkong und die Türkei, für die ebenfalls eine arbeitsmedizinische Pflichtvorsorge vorgeschrieben ist. In der Regel sind keine Impfungen zwingend für die Einreise in diese Länder gefordert. In nur 52 Ländern gilt die Gefährdungseinstufung 1 – so in den meisten europäischen Ländern und in Nordamerika. Hier ist keine arbeitsmedizinische Vorsorge vorgeschrieben.

Die Grundlage für die online verfügbaren Einstufungen sind Erfahrungen und Analysen arbeits- und reisemedizinischer sowie Sicherheitsexperten von International SOS, die über die weltweiten Assistance-Center kontinuierlich gesammelt werden.

„Polio ist weltweit dank Schutzimpfungen auf dem Rückzug. Es bleibt aber zu beobachten, wie sich eine COVID-19-Impfung zukünftig auf die Einreisebestimmungen auswirken wird. Der Impf-Nachweis könnte zu einem Kriterium werden, das im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge zu beachten ist. Dieses Kriterium wird dann Einzug in die Länderliste halten“ so Dr. Stefan Eßer, Ärztlicher Leiter für die Region Zentraleuropa bei International SOS in Deutschland.

Die aktuelle Länderliste „Arbeitsmedizinische Maßnahmen für die verschiedenen Länder“ können Unternehmen herunterladen unter:

https://www.internationalsos.de/themen-und-publikationen/arbeits
medizinische-vorsorge

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