Mehr Hitzetage, eine längere Allergiesaison, neue Krankheiten, die durch Stechmücken oder andere Tiere übertragen werden – all das sind Begleiterscheinungen des Klimawandels und sie betreffen auch Kitas. Was können die tun, um sich auf die neuen Klimabedingungen und Gefährdungen einzustellen?
Kinder reagieren empfindlicher gegenüber starker Hitze, weil unter anderem ihre Temperaturregulation noch nicht so gut funktioniert wie die von Erwachsenen. Hitzeschutzkonzepte sind in Kitas deshalb unerlässlich. Aber wie reagieren, wenn Kinder bei heißem Wetter nach draußen wollen, um zu toben? „Man kann beispielsweise in einen Park mit großem Baumbestand ausweichen, also ins Grüne gehen, und den kühlen Schatten abseits von größeren Straßen aufsuchen“, schlägt Medizinpädagogin Dr. Julia Schoierer vor. Und selbstverständlich sind die Kitaträger gefordert, mit technischen und organisatorischen Maßnahmen Hitzebelastungen vorzubeugen.
Schoierer rät aber auch, die mentale Gesundheit der Kinder im Blick zu behalten. Manche hätten schon extreme Wetterlagen erlebt, bei anderen gebe es eine diffuse Unsicherheit, die sich zum Beispiel in der Frage äußere, ob denn bald alle Eisbären sterben müssten. Es mache einen Unterschied, ob eine Erzieherin ein Katastrophenszenario zeichne oder aber dem Ohnmachtsgefühl Zuversicht entgegensetze. Hilfreich seien zum Beispiel Projekte und Aktionen, die Handlungsmöglichkeiten aufzeigen – zur Klimaanpassung, aber auch zum Klimaschutz. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Müll vermeiden, Blühwiesen für Insekten einrichten, Fahrradständer aufstellen.


