Daten einer aktuellen Studie zum Pilotprogramm „Migraine Care“ des Arzneimittelherstellers Novartis in der Schweiz zeigen, dass ein Arbeitgeber-
initiiertes Programm zur Unterstützung von Mitarbeitern+ mit Migräne die Lebensqualität und Produktivität der Betroffenen deutlich verbessern kann. [1] Ziel des Programms „Migraine Care“ ist es, bei Vorgesetzten und Mitarbeitern Verständnis für Migräne und deren Auswirkungen zu schaffen sowie einen umfassenden Service für betroffene Kollegen zur Verbesserung ihrer Lebensqualität anzubieten. In Deutschland startete Novartis Pharma angelehnt an „Migraine Care“ die Initiative „Migräne muss in alle Köpfe“. Diese bietet umfassende Informationsmaterialien und Angebote sowohl für eigene Mitarbeiter als auch für Betriebsmediziner sowie für Personalabteilungen anderer Unternehmen. [1]
Migräne – eine ernste Erkrankung mit weitreichenden Folgen
In Deutschland leben zwischen 9,5 und 15,5 Mio. Menschen mit Migräne. [2,3,4] Die meisten von ihnen stehen mitten im Berufsleben. [5] Während der Attacken erleiden Betroffene häufig einen kompletten Funktionsausfall. Viele Arbeitnehmer wagen dennoch nicht, mit ihren Vorgesetzten über ihre neurologische Erkrankung zu sprechen – aus Angst vor Stigmatisierung oder schlimmstenfalls Verlust des Arbeitsplatzes. [5] In der Folge quälen sich viele Mitarbeiter trotz Migräne an den Arbeitsplatz, sind jedoch zwangsläufig weniger leistungsfähig. [6] „Migräne macht sich daher weniger in Absenzen bemerkbar, sondern eher im sogenannten Präsentismus“, erläuterte Leonhard Schätz, Novartis AG, Basel.
Der Arbeitsausfall aufgrund von
Migräne wird in Deutschland auf ca. 650.000 Arbeitstage pro Jahr geschätzt. [7] Eine aktuell veröffentlichte Studie beziffert das Potenzial für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft durch eine verbesserte Versorgung von Migränepatienten in Deutschland auf jährlich rund 100 Milliarden Euro. [2] „Angesichts der Zahlen und der hohen Belastung der betroffenen Mitarbeiter wird der Bedarf nach und das Potenzial von Arbeitgeber-initiierter Unterstützung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit Migräne deutlich“, fasste Schätz zusammen.
In Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen und führenden Experten aus den Bereichen Neurologie, Telemedizin und digitale Medizin entwickelte Novartis in der Schweiz daher das Programm „Migraine Care“, das Migräne-betroffenen Mitarbeitern einen unabhängigen Service zur Verbesserung ihrer Lebensqualität bietet. Eine im Rahmen von „Migraine Care“ durchgeführte Studie mit teilnehmenden Mitarbeitern zeigte, dass sich die Migräne bedingten Beeinträchtigungen der betroffenen Mitarbeiter im Durchschnitt um 54 % reduzierten, nach 9 Monaten um 64 %. [1] Im Mittel gewannen die Teilnehmer pro Jahr 10,8 Arbeitstage und 14,5 arbeitsfreie Tage ohne Migräne. [1] Etwa 90 % der Teilnehmer gaben nach 6 Monaten an, dass sie sich insgesamt besser fühlten. [1]
„Migräne muss in alle Köpfe“:
Initiative von Novartis Deutschland
Mit der Ende 2019 gestarteten Initiative „Migräne muss in alle Köpfe“, deren zentrale Säule ein Programm zum betrieblichen Gesundheitsmanagement ist, bietet Novartis auch in Deutschland vielfältige Gesundheitsangebote für die eigenen Mitarbeiter an. Das Programm umfasst z.B. Broschüren mit Informationen über Ursachen und Symptome der Migräne oder einen Gesprächsleitfaden zur Unterstützung von Betroffenen beim Gespräch mit ihrem Vorgesetzten und ihren Kollegen. Mit dem Ziel, über das eigene Unternehmen hinaus über Bedürfnisse von Arbeitnehmern mit Migräne zu informieren und zu sensibilisieren, stellt Novartis die Initiative „Migräne muss in alle Köpfe“ nun auch für andere Arbeitgeber zur Verfügung. Für verantwortliche Betriebsärzte und Personalabteilungen bietet Novartis umfangreiche Informationsmaterialien, Newsletter-Bausteine, eine Checkliste für die Gestaltung eines Migräne freundlichen Arbeitsplatzes sowie – in Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen – eine Service-Hotline, Angebotsberatung, eine Medizin-App und ein Online-Trainingsprogramm für betroffene Mitarbeiter. Weitere Informationen sind für interessierte Betriebsärzte auf der Ärzte-Plattform Zusammen Gesund unter www.zusammen-gesund.de abrufbar oder können per E-Mail über infoservice.novartis@novartis.com unter Angabe des Stichwortes „Migräne am Arbeitsplatz“ angefordert werden.
Referenzen
Schaetz L et al. Employee and Employer Benefits From a Migraine Management Program: Disease Outcomes and Cost Analysis. Headache 2020; doi: 10.1111/head. 13933 [epub ahead].
Seddik A et al. The socioeconomic burden of migraine: An evaluation of productivity losses due to migraine headaches based on a population study in Germany. Cephalalgia 2020. doi: 10.1177/0333102420944842 (ahead of print).
Buse DC et al. (2010) Sociodemographic and comorbidity profiles of chronic migraine and episodic migraine sufferers. J Neurol Neurosurg Psychiatry. 2010; 81(4): 428–432. doi: 10.1136/jnnp.2009.192492.
Martelletti P et al. My Migraine Voice survey:
a global study of disease burden among individuals with migraine for whom preventive treatments have failed. J Headache Pain 2018; 19:115.
Statistisches Bundesamt (2018) Pressemitteilung Nr. 347 vom 14.09.2018. Bevölkerung in Deutschland: 82,8 Millionen zum Jahresende 2017. Letzter Zugriff: 21. August 2020.
Woldeamanuel Y and Cowan RB. Migraine affects 1 in 10 people worldwide featuring recent rise: A systematic review and meta-analysis of community-based studies involving 6 million participants. Neurol Sci 2017; 372: 07–315.
Schmerzklinik Kiel. Migräne in Deutschland Zahlen, Fakten, Schicksale. https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene- wissen/wer-leidet/. Letzter Zugriff: 21. August 2020.
https://headaches.org/wp-content/uploads/ 2018/02/MIDAS.pdf.
Weltgesundheitsorganisation. http://www.euro.who.int/de/health-topics/noncommuni cable-diseases/pages/news/news/2011/05/ headaches-common-but-neglected/head ache-disorders. Letzter Zugriff: 25. August 2020.
Diener H.-C. et al. S1-Leitlinie Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne. 2018. In: Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Hrsg. Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien und www.awmf.org und www.dmkg.de. Letzter Zugriff: 21. August 2020.
National Institute for Neurological Disorders and Stroke. https://www.ninds.nih.gov/Disorders/All-Disorders/Migraine-Information- Page. Letzter Zugriff: 21. August 2020.
World Health Organization. Headache disorders. http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs277/en/.%20. Letzter Zugriff: 21. August 2020.
Diamond S et al. Patterns of Diagnosis and Acute and Preventive Treatment for Migraine in the United States: Results from the American Migraine Prevalence and Prevention Study. Headache. 2007; 47(3): 355–63. 18.