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Nach dem Urlaub

Sie kennen das: Die schönsten Tage des Jahrs sind vorbei und es geht zurück an den Arbeitsplatz. Um ein Post-Holiday-Syndrom zu vermeiden sollte man schon vor dem Urlaub den Wiedereinstieg gut planen:

Zum Beispiel mitten in der Woche in die Arbeit wieder einsteigen, dadurch verkürzt sich die erste Arbeitswoche. Zusätzlich die Abwesenheitsnotiz im E-Mail-Programm länger ansetzen. Dann wird man in den ersten Tagen nicht so überfallen. Ein paar Bilde oder Erinnerungsstücke mitnehmen, um die schönen Erinnerungen zu verlängern.

Aber auch die Führungskräfte können Ihre Mitarbeiter unterstützen:

Zeigen Sie eine besondere Wertschätzung und nehmen Sie sich bewusst Zeit für die Mitarbeiter, die aus dem Urlaub zurückkehren. Geben Sie Zeit für den Wiedereinstieg nach dem Urlaub und vereinbaren Sie bereits vor dem Urlaub mit ihren Beschäftigten, was nach dem Urlaub anliegt und bis wann erledigt sein muss.

Wie sollten Arbeitnehmer sich am besten auf die Rückkehr ins Büro vorbereiten, um den Übergang möglichst stressfrei zu gestalten?

1. Einen Puffer einplanen

  • Früh zurückkehren: Es ist hilfreich, ein oder zwei Tage vor dem ersten Arbeitstag nach Hause zurückzukehren. Dies gibt Ihnen Zeit, sich zu akklimatisieren, Gepäck auszupacken und sich mental auf die Arbeit einzustellen.
  • Ersten Tag nutzen: Planen Sie Ihren ersten Arbeitstag so, dass er weniger stressig ist, z.B. indem Sie die wichtigsten Aufgaben für den Nachmittag statt für den Morgen planen.

2. Arbeitsplatz organisieren

  • Schreibtisch aufräumen: Ein organisierter Arbeitsplatz kann helfen, nach dem Urlaub schnell wieder in den Arbeitsrhythmus zu finden.
  • To-do-Liste aktualisieren: Erstellen Sie eine aktuelle To-do-Liste, um sich einen Überblick über die anstehenden Aufgaben zu verschaffen.

3. Langsam starten

  • Erste Aufgaben planen: Starten Sie mit weniger anspruchsvollen Aufgaben, um wieder in den Arbeitsmodus zu kommen.
  • Meetings sinnvoll planen: Vermeiden Sie es, am ersten Tag direkt viele Meetings einzuplanen.

4. Mentale Vorbereitung

  • Erwartungen managen: Setzen Sie sich realistische Ziele für die erste Woche und seien Sie geduldig mit sich selbst.

5. Freizeit planen

  • Nächsten Urlaub planen: Eine kleine Vorfreude auf den nächsten Urlaub oder auf ein Wochenende kann die Rückkehr ins Büro erleichtern.

Welche Fehler sollten Arbeitnehmer vermeiden, wenn sie aus dem Urlaub zurückkommen und sich wieder in den Arbeitsalltag einfinden wollen?

1. Überstürzt ins Arbeitsleben einsteigen

  • Fehler: Direkt nach dem Urlaub wieder Vollgas geben, z.B. indem man versucht, alle liegengebliebenen Aufgaben sofort abzuarbeiten.

2. Keine Pufferzeit einplanen

  • Fehler: Am letzten Urlaubstag spät zurückkehren und am nächsten Morgen sofort wieder arbeiten.

3. Zu viele Meetings am ersten Tag einplanen

  • Fehler: Den ersten Tag mit Meetings überladen, ohne sich Zeit für die eigenen Aufgaben zu nehmen.

4. Keinen Plan für die ersten Tage haben

  • Fehler: Ohne klare Struktur in die ersten Arbeitstage starten, was zu Stress und Überforderung führen kann.

5. Sich nicht genug erholen

  • Fehler: Direkt in alte Stressmuster verfallen und den erholten Zustand aus dem Urlaub schnell wieder verlieren.

6. Urlaubserinnerungen komplett verdrängen

  • Fehler: Sich sofort wieder voll und ganz in die Arbeit stürzen und den positiven Effekt des Urlaubs damit schnell zunichte machen.

7. Unrealistische Erwartungen an sich selbst haben

  • Fehler: Zu glauben, dass man sofort wieder auf dem gleichen Leistungsniveau sein muss wie vor dem Urlaub.

8. Den sozialen Kontakt mit Kollegen vernachlässigen

  • Fehler: Sich ausschließlich auf die Arbeit konzentrieren und den Austausch mit Kollegen vernachlässigen.

Welche gesundheitlichen Risiken bestehen, wenn Arbeitnehmer den Übergang vom Urlaub zur Arbeit nicht richtig managen, und wie lassen sich diese vermeiden?

1. Erhöhtes Stressniveau

  • Gesundheitliches Risiko: Wenn der Übergang zu abrupt erfolgt, kann der Stresspegel stark ansteigen. Dies kann zu Symptomen wie Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten führen.
  • Vermeidung: Planen Sie einen sanften Wiedereinstieg, indem Sie sich am ersten Arbeitstag nicht mit zu vielen Aufgaben überladen. Nehmen Sie sich Zeit, um in den Arbeitsrhythmus zurückzufinden, und setzen Sie Prioritäten.

2. Schlafstörungen

  • Gesundheitliches Risiko: Ein plötzlicher Wechsel vom entspannten Urlaubsmodus zu einem hektischen Arbeitsalltag kann Schlafstörungen verursachen.
  • Vermeidung: Versuchen Sie, bereits in den letzten Urlaubstagen wieder einen regelmäßigen Schlafrhythmus zu etablieren. Vermeiden Sie es, kurz vor dem Schlafengehen zu arbeiten oder sich mit stressigen Themen zu beschäftigen.

3. Herz-Kreislauf-Probleme

  • Gesundheitliches Risiko: Ein plötzlicher Anstieg des Stressniveaus kann bei einigen Menschen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, insbesondere bei Personen mit bestehenden Risikofaktoren.
  • Vermeidung: Halten Sie den Stress niedrig, indem Sie Prioritäten setzen, sich Zeit für Entspannung nehmen und gesunde Lebensgewohnheiten wie regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung beibehalten.

4. Verminderte Immunabwehr

  • Gesundheitliches Risiko: Stress und mangelnde Erholung können das Immunsystem schwächen, was zu einer höheren Anfälligkeit für Infektionen führen kann.
  • Vermeidung: Sorgen Sie für ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung, um das Immunsystem zu stärken. Achten Sie auch auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr.

5. Verschlechterung des allgemeinen Wohlbefindens

  • Gesundheitliches Risiko: Der Übergang kann, wenn er nicht gut gemanagt wird, zu einem allgemeinen Gefühl des Unwohlseins führen, was die Lebensqualität beeinträchtigen kann.
  • Vermeidung: Integrieren Sie Elemente aus dem Urlaub, die Ihnen gutgetan haben, in Ihren Alltag, wie z.B. Spaziergänge, Entspannungstechniken oder eine bewusste Ernährung.

6. Depressive Verstimmungen

  • Gesundheitliches Risiko: Eine abrupte Rückkehr in den Arbeitsalltag kann zu Stimmungstiefs und depressiven Verstimmungen führen, besonders wenn der Stress überhandnimmt und das Gefühl der Überforderung eintritt.
  • Vermeidung: Pflegen Sie soziale Kontakte, planen Sie Freizeitaktivitäten nach der Arbeit und halten Sie sich an eine ausgewogene Work-Life-Balance.

Literatur

Kühnel, J., & Sonnentag, S. (2011). How long do you benefit from vacation? A closer look at the fade-out of vacation effects. Journal of Organizational Behavior, 32(1), 125–143.


Silvester Siegmann

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