Arbeitsschutz

Wenigstens, es wird gecremt? Hautschutz einmal anders betrachtet!

Beruflich bedingte Hauterkrankungen bilden trotz des in den letzten Jahren verstärkten Engagements der Unfallversicherungsträger und anderer Institutionen immer mit ca. 50 % die Spitze der bestätigten Berufskrankheiten.

Beruflich bedingte Hauterkrankungen bilden trotz des in den letzten Jahren verstärkten Engagements der Unfallversicherungsträger und anderer Institutionen immer mit ca. 50 % die Spitze der bestätigten Berufskrankheiten. Dabei handelt es sich größtenteils um so genannte irritative Kontaktekzeme, die insbesondere an Arbeitsplätzen mit wiederkehrenden Expositionen gegenüber irritierend wirkenden Arbeitsstoffen, wie Tenside (waschaktive Substanzen) oder Kühlschmierstoffe und bei Feuchtarbeit, entstehen. Speziell für diese Tätigkeiten wird der Einsatz von Hautschutzmitteln empfohlen, die den Anwender vor der Entstehung irritativer Kontaktekzeme schützen sollen.

An dieser Stelle stellt sich die Frage, warum die Hauterkrankungszahlen trotz intensiver Aufklärungskampagnen, verbesserten Leistungen und Aktivitäten der Unfallversicherungsträger nicht sinken. An Hautschutzplänen in Betrieben mangelt es nicht – schließlich sind sie mühelos als Download im Internet zu beziehen. Die Produktauswahl ist einfach: Geeignete Websites anklicken, den für die Branche passenden Hautschutzplan herunterladen, ausdrucken und an den Waschplatz heften. Die aufgeführten Produkte sind dann schnell besorgt.

Treten dennoch Hauterkrankungen auf, so heißt es, dass Hautschutzmittel nicht geeignet angewendet werden. Immer wieder hört man „Es wird zu wenig gecremt“ oder „Es wird falsch gecremt“ bis hin zu „Egal was – wenigstens, es wird gecremt!“ Insbesondere letzteres ist schlichtweg falsch. Diese Ansicht führt zwar kurzfristig zu einer Verbesserung der Verkaufszahlen von Hautschutzmitteln, geht jedoch nicht unbedingt konform mit der Hautgesundheit.

Auswahl von Hautschutzmitteln – Gestern und heute
Gemäß Definition sollen Hautschutzmittel der Entstehung beruflich bedingter Hauterkrankungen entgegenwirken, indem sie die Haut vor dem unmittelbaren Kontakt mit hautbelastenden Arbeitsstoffen schützen sollen. Das bedeutet: Durch Auftragen einer Creme sollte der Kontakt mit dem Schadstoff unterbunden werden. Wie sollte erreicht werden, dass durch Auftragen einer Creme eine über einen realistischen Zeitraum haltbare Barriere für die Haut geschaffen wird, wenn man bedenkt, dass sogar Chemikalienschutzhandschuhe – die Barriere für Stoffe schlechthin – eine nur zeitlich begrenzte Schutzwirkung haben, die je nach Chemikalie und Handschuhmodell manchmal nur im Minutenbereich liegt?

Grundlage zur Auswahl eines Hautschutzmittels bildet die Gefährdungsermittlung, in der Arbeitsstoffe, Tätigkeitsbereiche, das Arbeitsumfeld und vieles mehr Berücksichtigung finden. Kommt als Schutzmaßnahme ein Hautschutzmittel in Frage, erfolgt momentan die Auswahl nach der Löslichkeit des Arbeitsstoffs. Ist er beispielsweise wasserlöslich, so wird ein Hautschutzmittel ausgewählt, das als „Schutz vor wasserlöslichen Stoffen“ ausgelobt wird. Zum einen werden durch diese Klassifizierung die Eigenschaften der Arbeitsstoffe und deren Auswirkungen auf die Haut jedoch völlig unzureichend erfasst. Zum anderen bleiben in diesem „Auswahlmodell“ die Haut selbst und deren Wechselwirkung mit dem Hautschutzmittel unberücksichtigt.

Man sollte nicht annehmen, dass die Anzahl der beruflich bedingten Hauterkrankungen sinken wird, solange sich die Auswahl eines Hautschutzmittels einzig darauf beschränkt, Arbeitsstoffe in „wasserlöslich“ und „nicht-wasserlöslich“ einzuteilen!

Die gesunde menschliche Haut selbst verfügt über beeindruckende Schutzmechanismen. Sie schützt neben zahlreichen anderen Aufgaben das Körperinnere vor dem Austrocknen sowie dem Eindringen von chemischen, physikalischen oder mikrobiellen Fremdstoffen. Eine Reizung der Haut führt zu einer Aktivierung von Reparaturmechanismen, die den ursprünglichen Hautzustand wiederherstellen.

Das Regenerationsvermögen der Haut ist jedoch begrenzt. Abhängig von der Dauer, der Intensität und der Häufigkeit von Reizungen können die Reparaturmechanismen überlastet werden, so dass die Haut mit einer Entzündung reagiert. Der Zeitpunkt bis zum Erschöpfen der Reparaturmechanismen (die Reizschwelle) der Haut muss dabei individuell betrachtet werden. Er hängt sowohl von angeborenen und erworbenen Faktoren, wie auch von Alter, Geschlecht und Hautfarbe ab.

Klassische Hautschutzmittel sind so konzipiert, dass sie den Kontakt zwischen Schadstoff und Haut zu unterbinden versuchen, d. h. der Arbeitsstoff und die Hautoberfläche standen bisher im Mittelpunkt der Überlegungen. Mit Hinweis auf die Statistiken scheint der Erfolg jedoch nicht ausreichend zu sein. Ein Denkansatz, der bisher beim Thema Hautschutz nicht im Vordergrund stand, geht etwas tiefer: Reicht ein stabiler Eigenschutz der Haut aus, um den wiederkehrenden Irritationen am Arbeitsplatz standzuhalten? Kann die individuelle Reizschwelle der Haut positiv beeinflusst werden, so dass ihre Eigenschutzfunktion auch bei Belastung weitestgehend aufrechterhalten wird und wenn ja, wie?Dazu sollten die Schutzmechanismen der Haut näher betrachtet werden.

Die Hautbarriere – Schutzfunktion
An der Abwehr von Schadstoffen sind in der Haut verschiedene Abwehrsysteme und zelluläre Komponenten beteiligt. Die wichtigste Aufgabe spielt dabei die so genannte Permeabilitätsbarriere. Sie hat die Aufgabe, die Austrocknung der Haut und des Körpers sowie das Eindringen von Fremdstoffen zu verhindern. Bei der Aufrechterhaltung der Eigenschutzfunktion der Haut bei Einwirkung von Arbeitsstoffen spielt diese Barriere daher eine besonders wichtige Rolle.

Die Permeabilitätsbarriere befindet sich in der Hornzellenschicht (Stratum corneum), der äußersten Schicht der Oberhaut (Epidermis). Sie besteht im Wesentlichen aus Hornzellen (Keratinozyten), die von einer Lipidmatrix umgeben sind. Dabei handelt es sich vor allem um Ceramide, freie Fettsäuren und Cholesterin.

Die Hornschichtlipide sind amphiphil aufgebaut, d. h. sie bestehen aus einem polaren und einem unpolaren Molekülteil. Sie ordnen sich dadurch so an, dass sich polare und unpolare Molekülteile gegenüberstehen, so dass am Ende eine schichtförmige, lamellenartige Struktur entsteht. Man spricht von einer multilamellaren Anordnung der Hornschichtlipide. Diese spezielle Anordnung reguliert den Wasserhaushalt durch Steuerung der Wasserverdunstung aus der Haut. Dies wird als „transepidermaler Wasserverlust“ (TEWL) bezeichnet und dient als wichtigstes Maß zur objektiven Beurteilung des Zustands der Hautbarriere.

Eine Störung des multilamellaren Aufbaus der Hornschichtlipide führt zu einer Reduzierung des Wasserbindungsvermögens, einer Erhöhung des TEWL und zu einer Erleichterung des Eindringens von Fremdstoffen. Es resultiert eine trockene Haut mit verstärkter Entzündungsbereitschaft und hoher Empfindlichkeit.

Der oft erwähnte Hydrolipidfilm der Haut, wegen seines schwach sauren pH-Wertes (pH 5–6) auch „Säureschutzmantel“ genannt, dient als weitere Barriere zur Gesunderhaltung der Haut. Er wird aus den so genannten Sebumlipiden, die vor allem aus den Talgdrüsen stammen, sowie aus den Schweißdrüsensekreten gebildet. Dieser oberflächliche Film dient dem Schutz des mikrobiellen Wachstums pathogener Mikroorganismen, jedoch spielt er hinsichtlich des Schutzes vor Wasserverlust kaum eine Rolle. Es ist seit langem bekannt, dass die Barrierefunktion der Haut an talgdrüsenreichen Körperarealen nicht besser ist als in talgdrüsenarmen Bereichen.1

Erstes Ziel zur Gesunderhaltung der Haut und des Körpers sollte die Aufrechterhaltung der Eigenschutzfunktion der Haut, d. h. die Erhaltung der Permeabilitätsbarriere in der obersten Hautschicht sein.

Erhaltung der körpereigenen Hautschutzbarriere: Hilfe „von außen“?
Vor dem Denkansatz, dass Hautschutzmittel den Kontakt mit einem Schadstoff unterbinden, das heißt als „Barrierecreme“ wirken sollen, wurde in den Anfängen des Hautschutzes die Wirksamkeit von Hautschutzmitteln allein physikalisch mit dem Löslichkeitsprinzip begründet. Aus der Überlegung heraus, dass sich Fett nicht ohne weiteres mit Wasser mischen kann, wurde gefolgert, dass fettende (lipophile) Cremes den Hautkontakt mit wassermischbaren Stoffen und umgekehrt nicht-fettende (hydrophile) Cremes den Hautkontakt mit Ölen/Fetten reduzieren. Fettende Cremes sollten dabei einen Schutz vor wasserlöslichen und nicht fettende Cremes vor öligen Stoffen gewährleisten.

Bereits seit vielen Jahren weiß man, dass die Klassifizierung eines Hautschutzmittels anhand der Zubereitungsform völlig überholt ist. Trotzdem wird sie bedauerlicherweise auch heute noch breit verwendet. Das ist sicher einer der Gründe, warum Hautschutzmaßnahmen in der Praxis oft nicht so greifen, wie erwartet wird und trotz verstärkter Anwendung von Hautschutzmitteln weiterhin Hauterkrankungen entstehen.

Heutzutage werden meistens Emulsionssysteme mit spezifischen Inhaltsstoffen angeboten, die mit der Hautbarriere wechselwirken sollen. Dabei kommen hauptsächlich adstringierende Wirkstoffe (z. B. organische Gerbstoffe), anorganische Aluminiumsalze, Pigmente oder spezielle filmbildende Substanzen zum Einsatz.

Klassische Emulsionssysteme
Das Grundgerüst von klassischen Emulsionen besteht aus Öl und Wasser. Man unterscheidet die Wasser-in-Öl- (W/O, fettend) von den Öl-in-Wasser- (O/W, nicht-fettend) Emulsionen.

Um eine stabile Emulsion herstellen zu können, müssen deren Hauptkomponenten mit einem Emulgator versetzt werden, der aufgrund seines speziellen Aufbaus die beiden nicht mischbaren Komponenten miteinander verbindet (Abbildung 2).

So können sich mit Hilfe eines Emulgators die öligen Bestandteile fein in der wässrigen Phase (O/W-Emulsion, Abbildung 4 links) oder umgekehrt die wässrigen Bestandteile in der öligen Phase verteilen (W/O-Emulsion, Abbildung 4 rechts).

Die klassischen Emulgatoren zählen entsprechend ihrer Struktur und ihrem physikalisch-chemischen Verhalten zur Stoffklasse der Tenside, d. h. der waschaktiven Substanzen. Beide bestehen aus einem lipophilen (fettliebenden) und einem hydrophilen (wasserliebenden) Teil. Je nachdem, welcher dieser Anteile überwiegt, variieren ihre Eigenschaften und Einsatzgebiete.

Zur leichteren Klassifizierung von Emulgatoren wurde bereits 1954 das so genannte „HLB-System“ (hydrophilic-lipophilic balance) eingeführt. Ein niedriger HLB-Wert steht für eher lipophile Eigenschaften, ein hoher Wert eher für hydrophile Eigenschaften. Je höher der HLB-Wert eines Emulgators liegt, umso größer werden seine Tensideigenschaften (Tabelle 1).

Insbesondere nicht-fettende O/W-Emulsionen, die aufgrund ihres raschen Eindringvermögens in die Haut sehr gerne verwendet werden, können Emulgatoren enthalten, deren HLB-Wert bereits in den Bereich der waschaktiven Substanzen fallen. Wird die Haut mit derartigen Cremes behandelt, so werden deren Emulgatoren in die oberen Hautschichten eingeschleust. Dort können sie die hauteigenen Lipide binden und sie bei Wasserkontakt aus der Haut auswaschen. Als Resultat wird die multilamellare Anordnung der Hornschichtlipide und damit die Barrierefunktion der Haut gestört. Sie verliert verstärkt Wasser, so dass die Hautfeuchtigkeit sinkt. Schließlich reagiert die Haut zunehmend empfindlich auf äußere Einwirkungen, wie Arbeitsstoffe.

Als logische Schlussfolgerung kann die häufige Anwendung von Cremes, die Emulgatoren mit hohem HLB-Wert enthalten, zu einem verstärkten Auswascheffekt bei Wasserkontakt führen. Als Resultat wird die Permeabilitätsbarriere und damit die Eigenschutzfunktion der Haut geschwächt, so dass die Haut leichter und schneller auf Reizungen reagiert.

Dieser Effekt kann in den üblichen Wirksamkeitstest, die meistens nur über ein bis zwei Wochen laufen, sicher nicht erfasst werden. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass Hautschutzmittel auf Basis von Emulgatoren mit hohem HLB-Wert die Hautbarriere nicht unbedingt stärken.

Emulgatorfreie Systeme auf Dermamembranlipid-Basis
Durch die Entwicklungen neuer Technologien und Verfahren ist es heutzutage möglich, emulgatorfreie Cremes mit sehr guten kosmetischen Eigenschaften herzustellen. In einem neuartigen Verfahren können Wasser und hautverwandte Lipide ohne die Verwendung herkömmlicher Hilfsstoffe, wie klassische Emulgatoren, Mineralöle oder Silikone zu einer stabilen Zubereitung zusammengeführt werden. Dabei entsteht keine klassische Emulsion. Vielmehr ordnen sich die Bestandteile der Creme ähnlich wie die Hornschichtlipide lamellenartig an, d. h. sie haben eine hautähnliche Struktur. Untersuchungen zeigen, dass dieser Aufbau zu einer besonders intensiven Wechselwirkung mit den Hornschichtlipiden führt.2

Die enge Verbindung zwischen der Struktur einer Creme auf Basis von Dermamembranlipiden und den Hornschichtlipiden bewirkt eine Erhaltung bzw. eine rasche Normalisierung der Wasserbindungskapazität und damit die natürliche Regulierung des transepidermalen Wasserverlustes. Die Eigenschutzfunktion der Haut wird durch Anwendung von Cremes auf Basis von Dermamembranlipiden nachhaltig unterstützt.

Zudem belegen Anwendungsuntersuchungen die gute Verträglichkeit selbst auf geschädigter Haut. Beispielsweise führte die Anwendung einer Mikrosilber-haltigen Creme auf Basis von Dermamembranlipiden (Hand Repair, Hans Karrer GmbH) an Atopikern mit beruflich bedingtem Handekzem zu keinen subjektiven Beschwerden, wie Brennen, Juckreiz etc. (Abbildung 5).3 Die getestete Zubereitung überzeugte in dieser Studie nicht nur in ihrer hautstabilisierenden Wirkung, sondern auch in der Anwenderakzeptanz.

Erhaltung der Eigenschutzfunktion der Haut = Hautschutz?
Unbestritten haben Cremes auf Basis von Dermamembranlipiden ausgezeichnete Pflegeeigenschaften. Sie bewirken aufgrund ihrer strukturellen Ähnlichkeit mit den Hornschichtlipiden eine Unterstützung der Barrierefunktion der Haut. Reicht das aber aus, um die schädigenden Auswirkungen bei wiederkehrenden Reizungen durch irritierende Stoffe im Arbeitsleben zu reduzieren? Zeigt ein Hautmittel mit Derma Membran Struktur neben der regenerativen Wirkung auch einen hautschützenden Effekt und wenn ja, in welcher Größenordnung liegt er? Zur vergleichenden Prüfung der Schutzwirkung von Hautschutzmitteln gegenüber irritierenden Stoffen hat sich der repetitive Waschtest bewährt, in dem die Haut über einen gewissen Zeitraum mehrmals täglich an geschützten und ungeschützten Stellen mit dem Irritans gereizt wird. Durch die wiederholten Waschungen können kumulativ-irritative Bedingungen praxisnah widergegeben werden. Zudem ist dieser Test unter standardisierten Bedingungen durchführbar, so dass Produktvergleiche möglich sind.

In einer aktuellen Untersuchung4 wurden 30 Probanden eine Woche lang dreimal täglich mit wässriger Natriumlaurylsulfatlösung (SLS) als Standardirritans behandelt. Dabei blieb je Proband ein Testfeld unbehandelt, auf drei weitere wurden vor der SLS-Applikation verschiedene Testpräparate aufgetragen. Dabei handelte es sich um eine lipidarme und eine lipidreichere Mikrosilber-haltige Creme auf Basis von Dermamembranlipiden (Hand Repair bzw. Lipolotion Mikrosilber, Hans Karrer GmbH) sowie um ein Aluminiumchlorohydrat-haltiges Hautschutzmittel auf O/W-Basis, das sich bereits in zahlreichen klinischen Studien, wie auch in Anwendungsstudien insbesondere im Feuchtbereich als effektiv wirksam erwiesen hat. An den Tagen 1, 3 und 7 wurden die hautphysiologischen Parameter gemessen (Hautfeuchtigkeit als Maß für die Wasserbindungskapazität, transepidermaler Wasserverlust als Maß für die Barrierefunktion, Hautrötung als Maß für die Entzündungsreaktion).

In diesem repetitiven Waschtest konnte für alle drei Prüfpräparate ein guter Schutzeffekt gegenüber SLS als Modellirritans für waschaktive Substanzen nachgewiesen werden. Die Prüfpräparate auf Dermamembranlipid-Basis mit Mikrosilber hoben sich dabei positiv von der klassischen Hautschutzcreme ab, wobei sich insbesondere die lipidarme Creme auf Basis von Dermamembranlipiden als überlegenes Produkt hinsichtlich der Hornschichtfeuchtigkeit erwies.

Durch die Untersuchung konnte gezeigt werden, dass dieses Präparat nicht nur einen hautpflegenden, sondern im repetitiven Waschtest auch einen sehr guten hautschützenden Effekt gegenüber SLS hat. Es kann daher als Hautpflege- und Hautschutzcreme in Arbeitsbereichen eingesetzt werden, die als Hauptverursacher für beruflich bedingte Hauterkrankungen gelten, d. h. an Arbeitsplätzen, an denen wiederkehrend Feuchtarbeit ausgeführt wird sowie Kontakt zu wässrigen Tensidlösungen besteht.

Schlussfolgerungen
Das Prinzip des bisher praktizierten Hautschutzes sollte in mehreren Richtungen grundlegend überdacht werden. Beim Einsatz klassischer Hautschutzmittel wird die individuelle Eigenschutzfunktion der Haut bisher zu wenig berücksichtigt. Wirksamkeitstests belegen, dass die Unterstützung der natürlichen Schutzbarriere der Haut durch Zubereitungen auf Basis von Dermamembranlipiden bereits ohne spezielle Schutzstoffe zu einem effektiven Schutzeffekt gegenüber SLS führt.

Daneben zeigen die Untersuchungen, dass im Falle der geprüften Testprodukte auf Basis von Dermamembranlipiden die grundsätzliche Trennung zwischen Hautschutz- und Hautpflegepräparaten nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Dies vereinfacht die Umsetzung des betrieblichen Hautschutzes in der Praxis. Derartige Zubereitungen enthalten daneben weniger klassische Hilfsstoffe und sind frei von Emulgatoren, die wie aufgeführt auf Dauer auch hautschädigend wirken können. Dies führt zu einer guten Verträglichkeit auch auf bereits geschädigter Haut.

Frank Zuther

Weitere Informationen:

Hans Karrer GmbH

Beim Glaspalast 1

86153 Augsburg

Telefon: 0821 448455–0

E-Mail: info@hanskarrer.de

Internet: www.hanskarrer.de

Literatur

1. Gloor, M., Munsch, K., Friederich, C. (1972) Über die Beeinflussung der Hautoberflächenlipide durch Körperreinigungsmittel. Dermatol. Monatsschr. 158: 576–581

2. Wohlrab, J. et al. (2010) Interaction of Epicutaneously Applied Lipids with Stratum Corneum Depends on the Presence of either Emulsifiers or Hydrogenated Phosphatidylcholine. Skin Pharmacol Physiol 23:298–305

3. Appl (2008) Untersuchungen bei Probanden mit beruflich bedingten Handekzemen, Hautschutzzentrum Berlin, unveröffentlicht

4. Gehring W. Vergleichende Untersuchungen zur Schutzwirkung von Hautmitteln auf Derma-Membran-Basis gegenüber Tensiden, Städtisches Klinikum Hautklinik, Karlsruhe, Publikation in Vorbereitung

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