Sonstiges

Beitragssatz in der gesetzlichen Unfallversicherung sinkt – Präventionserfolge und Sparkurs sorgen für Stabilität (HVBG)

Der durchschnittliche Beitragssatz, den Unternehmer für die gesetzliche Unfallversicherung an die Berufsgenossenschaften entrichten, ist im Jahr 2004 gesunken. Er fiel von 1,35 Prozent im Jahr 2003 auf 1,33 Prozent des beitragspflichtigen Entgelts in 2004. Damit wurde wieder das Niveau von 2002 erreicht. Dies zeigen die heute in Berlin vorgelegten aktuellen Geschäfts- und Rechnungsergebnisse der Berufsgenossenschaften für das Jahr 2004.
Das Umlagesoll für 2004 beläuft sich auf 8,9 Milliarden Euro und ist damit um 151 Millionen Euro bzw. um 1,7 Prozent niedriger als im Vorjahr. Das beitragspflichtige Entgelt ist demgegenüber nur um 0,4 Prozent auf knapp 670 Milliarden Euro zurückgegangen. Aus diesen beiden Entwicklungen ergibt sich der gesunkene Beitragssatz. Die Berufsgenossenschaften erheben ihren Beitrag im Umlageverfahren. Das Umlagesoll wird nach den Faktoren der Beitragsbemessung (Gefahrklasse des Unternehmens, Summe der im Berichtsjahr gezahlten Arbeitsentgelte, eventuell Beitragszuschlag oder Beitragsnachlass) von den Berufsgenossenschaften auf ihre jeweiligen Mitgliedsunternehmen verteilt. “€žUrsache für die stabilen Beiträge sind vor allem die Erfolge in der Prävention, die sich unter anderem in den aktuellen Unfallzahlen widerspiegeln”€œ, so Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG), heute in Berlin. Diese zeigen für 2004: Bei allen absoluten und relativen Zahlen zu den Arbeits- und Wegeunfällen sind erhebliche Rückgänge gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Diese sind sogar umso ausgeprägter, desto schwerer die Unfälle sind. Die rückläufigen Unfallzahlen bewirken Rückgänge bei den Ausgaben für Heilbehandlung, Rehabilitation und Renten. Breuer: “€žEin anderer wichtiger Aspekt sind natürlich unsere Bemühungen um Kostensenkungen und Strukturreformen. Wir haben unsere Verwaltungskosten im letzten Jahr deutlich senken können, in diesem Jahr wurden durch Fusionen aus 35 nun 26 Berufsgenossenschaften. Wir werden die Reformanstrengungen aus eigener Kraft fortsetzen und so ein verlässlicher und stabiler Partner der Unternehmen wie auch Versicherten bleiben.”€œ Auch der BG-Anteil am Gesamtsozialversicherungs-Beitragssatz ist von 3,11 Prozent im Jahr 2003 auf 3,07 Prozent im Jahr 2004 gesunken. Der Gesamtsozialversicherungs-Beitrag umfasst die Arbeitgeberanteile zur gesetzlichen Renten-, Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung. Im Ergebnis ist die gesetzliche Unfallversicherung der einzige Sozialversicherungszweig mit langfristig stabilen Beiträgen. Die Zahl der Versicherten im Bereich der Berufsgenossenschaften ist um 1,2 Prozent auf 42,7 Millionen gestiegen, die der Vollarbeiter um 1,8 Prozent auf rund 30 Millionen. Dabei hat die Zahl der versicherten Unternehmer abgenommen, zugenommen hingegen vor allem die Zahl der abhängig Beschäftigten und versicherten Sondergruppen “€“ hier vor allem bei den nicht gewerbsmäߟigen Bauarbeitern, den Rehabilitanden und den Hilfeleistenden. Bei den abhängig Beschäftigten hat nicht nur der Einzelne durchschnittlich sechs Tage mehr gearbeitet, weil es 2004 weniger Feiertage und Krankheitstage gab. Vielmehr ist auch mehr Vollzeitarbeit bzw. weniger Teilzeitarbeit zu verzeichnen. Insgesamt wurden 2,3 Milliarden Arbeitsstunden mehr als im Vorjahr geleistet. Dies ist ein Anstieg um gut fünf Prozent auf knapp 48 Milliarden Stunden. Die Entwicklung der Zahl der Unternehmen ist in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich. Insgesamt ist sie um 2,6 Prozent auf gut drei Millionen gestiegen. Die gröߟten Zuwächse finden sich im Bau durch Neugründungen (auch durch Ich-AGs) und nicht gewerbsmäߟige Bauarbeiter.

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