07_Aus der Praxis für die Praxis

Zielgerichtete Konzepte für die Arbeitswelt mit und nach Corona

So lassen sich etwa in Büros Schutzmaßnahmen ergreifen, die es erlauben, weiterhin im Betrieb zu arbeiten. Demnach sind an Arbeitsplätzen stets Bewegungsflächen einzuhalten, die in Zeiten von Corona so angeordnet werden sollen, „dass zwischen den anwesenden Beschäftigten ein Abstand von mindestens 1,5 m eingehalten werden kann“. Sollte die Abstandsregel aus betriebstechnischen Gründen nicht durchführbar sein, kann auf andere Lösungen zurückgegriffen werden. Zum Beispiel auf Abtrennungen oder Trennwände, die zumindest „eine Trennung der Atembereiche“ ermöglichen.

Der Einsatz von geeignetem Mobiliar

Diese Regelungen können oftmals bereits mit einer Neuanordnung des Mobiliars erfüllt werden. Da jedoch davon auszugehen ist, dass es in der Arbeitswelt keine einfache Rückkehr zum „alten Normal“ geben wird, kann es sinnvoll sein, die Situation zu nutzen und jetzt die Weichen für eine zukunftsfähige Arbeitsplatzgestaltung zu stellen. Diese sollte hinsichtlich Raumnutzung, Hygiene und Ergonomie einem ganzheitlichen Konzept folgen.

So können beispielsweise höhenverstellbare Tische mit Screens nicht nur als Akustik- und Sichtschutz dienen, sie schaffen mitunter auch die erforderliche räumliche Distanz. Sogenannte Cocooning-Möbel bieten eine Rückzugsmöglichkeit für ungestörtes Arbeiten, aber auch für kurze Auszeiten. Aufgrund ihrer hohen Rück- und Seitenwände lassen auch sie sich bei geschickter Anordnung für eine optimale Flächennutzung unter Corona-Bedingungen einsetzen.

Negativ-Ionen können Viren und Bakterien inaktivieren

Nicht mehr wegzudenken aus dem modernen Büroalltag sind innovative Raum-in-Raum-Systeme. Sie werden für Meetings und Konferenzen in kleiner Runde genutzt, ohne dass dadurch andere in ihrer Arbeit und Konzentration gestört würden. Auch zum Telefonieren oder zum Erledigen anspruchsvoller Arbeiten eignen sie sich hervorragend. Damit solche Räumlichkeiten auch in der aktuellen Situation gefahrlos genutzt werden können, hat der Hersteller Bosse für seine bewährten Raum-in-Raum-Systeme eine innovative Technologie entwickelt: In die Decke der Cubes kann ein Ionisator integriert werden. Das Gerät gibt Minus-Ionen ab, die Viren und Bakterien im Raumklima binden und für Menschen unschädlich machen. Die Wirksamkeit wurde durch eine wissenschaftliche Studie an der Universität Leipzig belegt. Dort wurde das Gerät auf eine Coronavirus-Art, das Influenza-A-Virus H1N1, sowie den multiresistenten Krankenhauskeim Staphylococcus aureus getestet.

Der Ionisator hat einen weiteren positiven Effekt: Denn Negativ-Ionen kommen in der Natur sonst nur dort vor, wo Menschen sich besonders wohlfühlen. Etwa an einem Wasserfall, am Meeresufer oder in den Bergen. Die der Raumluft zugeführten Ionen schützen nicht nur vor Infektionen, sie wirken sich zudem vorteilhaft auf das Wohlbefinden aus, erhöhen die Konzentrationsfähigkeit und fördern damit zielgerichtetes Arbeiten.

Bei der Durchsetzung von Hygienemaßnahmen im Rahmen des betrieblichen Arbeitsschutzes spielen auch hygienische Oberflächen und Materialien eine wichtige Rolle. Wenn hybride Arbeitsplatzkonzepte, die die Heimarbeit mit dem Arbeiten im Büro verbinden, zum neuen Standard werden, ist zu erwarten, dass Büroflächen künftig weiter reduziert und Arbeitsplätze häufiger von mehreren Personen geteilt werden. Ein hygienischer Lösungsansatz für Arbeitsplätze, die von verschiedenen Mitarbeitern genutzt werden, sind Sitzgelegenheiten mit Mikrosilber-Additiven. Sie bewirken eine eindeutige Verbesserung der Hygienesituation im Büro, da die Silberpartikel – unsichtbar eingearbeitet in Armlehnen, Kunststoffschalen oder Polsterbezüge – antiviral und antimikrobiell gegen Viren, Bakterien und andere Keime wirken.

Arbeitsschutz im Homeoffice

Gleichzeitig hat sich bei vielen Unternehmen und Beschäftigten das Konzept Homeoffice schneller durchgesetzt, als ihnen lieb war. Die erste Corona-Welle glich einem Crashkurs in hybridem Arbeiten, wobei das Thema Ergonomie häufig auf der Strecke blieb. Das belegt eine Forsa-Studie, die im Auftrag des Industrieverbands Büro und Arbeitswelt e.V. (IBA) durchgeführt wurde: Demnach gaben 48 Prozent der Befragten an, dass ihnen im improvisierten Heimbüro ein guter Bürostuhl fehlt.

Orientierung bei der Auswahl eines geeigneten Möbels für den Heimarbeitsplatz bietet das neu ins Leben gerufene Comfurnacy HO+-Siegel des leap in time Labs. Die Idee des Siegels stammt von Prof. Dr. Dr. Ruth Stock-Homburg. Die Professorin, die an der Technischen Universität Darmstadt lehrt und sich mit der Zukunft der Arbeitswelt beschäftigt, wurde zuletzt mit Anfragen zu Homeoffice-Möbeln überhäuft. Ziel sei es gewesen, mit HO+ für Klarheit zu sorgen. Als Zusatz zum Comfurnacy-Siegel, das unter anderem Zukunftsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Kundenbegeisterung bewertet, gibt ComfurnacyHO+ nun Orientierung im Homeoffice-Bereich. „HO+“ steht dabei für „Homeoffice Proof“. Die Zertifizierung erfolgt unter anderem nach den Kriterien Flexibilität der Nutzung zu Hause, Nutzen für Gesundheit und Wohlbefinden im Homeoffice sowie Unterstützung der Arbeitseffizienz.

Eine Alternative fürs Homeoffice – aber auch das Büro – sind Steh-Sitz-Hocker. Sie lassen sich flexibel einsetzen und fördern zudem die Bewegung im Sitzen, was sich positiv auf den gesamten Organismus auswirkt. Gut ergänzen lassen sie sich mit höhenverstellbaren Schreibtischen, die für mehr Bewegung beim Arbeiten auch im Homeoffice zu empfehlen sind – sofern es die räumliche Situation zulässt.

Insgesamt können Verantwortliche in Unternehmen, Einrichtungen und Verwaltungen mit geeigneten Raumgestaltungs-, Sitz- und Büromöbellösungen sehr gut auf die veränderten Bedingungen beim betrieblichen Arbeitsschutz reagieren. Dabei bieten sich sowohl kurzfristige und punktuelle Maßnahmen an – Beispiel ergonomischer Bürostuhl fürs Homeoffice – als auch ganzheitliche Lösungen, die an die hybride Arbeitswelt angepasst sind und deren Entwicklung durch die Corona-Pandemie beschleunigt wurde.


Autorin: Carolin Frank

Market Research Managerin bei
der Dauphin HumanDesign Group
GmbH & Co KG, Offenhausen

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