Arbeitsschutz

Gründung des Fachverbands Psychologie für Arbeitssicherheit und Gesundheit e.V. (PASiG)

Foto: FV-Pasig

In der heutigen Arbeitswelt wird der professionelle Umgang mit sicherheits- und gesundheitspsychologischen Fragestellungen immer bedeutsamer. Dementsprechend suchen Verantwortliche und Akteure in diesem Feld verstärkt den interdisziplinären Erfahrungsaustausch mit Fachpsychologen. Gesucht werden wissenschaftlich abgesicherte und in der betrieblichen Praxis erfolgversprechende Erkenntnisse und Erfahrungen. Dabei ist es nicht immer leicht, aus der Fülle der Publikationen, Handlungsvorschläge und Qualifizierungsangebote die Spreu vom Weizen zu trennen. Um hierzu für die vielen Einzelakteure eine seriöse Netzwerkplattform zu bieten, haben namhafte Expertinnen und Experten aus Forschung, Wirtschaft, Unfallversicherungen und Praxis am 6. Dezember 2012 in Jena den Fachverband Psychologie für Arbeitssicherheit und Gesundheit e.V. (PASiG) ins Leben gerufen.

Wissenschaftlich fundierte psychologische Erkenntnisse und praxisbezogene Erfahrungen zu Themen wie Stress, Burnout, Arbeitsgestaltung, Verkehrssicherheit, Gesundheitsförderung und Ergonomie erhalten besonders dann die angemessene Beachtung bei Unternehmen, Unfallversicherungsträgern und öffentlichen Organisationen, wenn mit einer gemeinsamen, fachlich ausgewiesenen Stimme argumentiert wird. Deshalb strebt der Fachverband an, zu wichtigen Aufgabenstellungen in interdisziplinärer Zusammenarbeit gemeinsame Positionen und Standards zu erarbeiten, die als „Referenzmuster“ für gute oder beste arbeitspsychologische Praxis die Akteure unterstützen können.

Die neue Homepage www.FV-PASIG.de wird schrittweise als Austauschplattform für Wissen und Erfahrungen ausgebaut.

Das Anliegen, den „Stand der Wissenschaft“ und das gebündelte Praxiswissen auszutauschen, wird von den Gründungsmitgliedern bereits traditionell in den Workshops Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit seit 1984 realisiert. Im durchschnittlich zwei-jährigen Rhythmus tauschen sich Repräsentanten und Experten von Praxis, Forschung und Wissenschaft über psychologische Erkenntnisfortschritte aus. Der neue Fachverband PASIG e.V. hat diese Workshop-Reihe deshalb in seine Satzung aufgenommen. Bereits 17 Mal trafen sich arbeitspsychologisch ausgewiesene Wissenschaftler mit Umsetzern aus Industrie und Behörden sowie mit Fachberatern. Die Organisation der Workshops findet in Kooperation des Fachverbands PASIG e.V. mit einer Universität und einem Unfallversicherungsträger statt.

Der nächste Workshop wird für das Frühjahr 2014 vorbereitet. Genaue Inhalte, Zeit und Ort werden zeitgerecht auf www.FV-PASIG.de bereitgestellt. Eingeladen sind alle Interessierten, nicht nur Mitglieder des Fachverbands. Auch zur parallel stattfindenden ersten Mitgliederversammlung sind Gäste herzlich willkommen.

Zentrale Handlungsfelder des Fachverbands werden bereits durch Expertenkreise bearbeitet. Zu den selbstgestellten Aufgaben gehören praxisbezogene und evidenzbasierte Instrumente und Verfahren zu entwerfen, Qualitätsstandards für wirksame Interventionen zu entwickeln, Curricula für Aus- und Weiterbildung zu gestalten und zu ergänzen sowie die berufliche Weiterbildung der Mitglieder voranzutreiben. Die folgenden Expertenkreise sind Teil der Verbandsstruktur:

1. Arbeitsgestaltung – Ergonomie, Arbeit im Wandel, Arbeitszeit

2. Psychische Belastung und Beanspruchung – Rehabilitation, Traumatologie, Notfallpsychologie

3. Aus- und Weiterbildung – Beschäftigungsfähigkeit und Medien

4. Führung und Organisation – Personalauswahl und -arbeit

5. Gesundheitsförderung und Gesundheitsschutz

6. Sicherheits- und Gesundheitskultur, Work-Life-Balance

7. Mobilität, Transport und Verkehr

8. Wirksamkeit, Nachhaltigkeit und Evaluation

9. Netzwerkförderung

Herzlich willkommen sind alle Einzelakteure, die eine „Heimat“ suchen und alle Ratsuchenden in psychologischen Fragen der Arbeitssicherheit, Verkehrssicherheit und Gesundheitsförderung. Eine PASIG-Mitgliedschaft erleichtert die Kooperation mit den Expertenkreisen und unterstützt eine öffentlichkeitswirksame Mitarbeit.

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