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Interkulturelle Kompetenz

Foto: Silvester Siegmann

Das friedliche Miteinander verschiedener Kulturen stellt sowohl im privaten Umfeld als auch im Betrieb ein großes Potential dar. Die ehemalige Staatsministerin Maria Böhmer, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Integration und Flüchtlinge, formulierte es einmal so: „Mehrsprachigkeit, spezifische interkulturelle Kompetenzen und mitgebrachte Abschlüsse aus dem Ausland bilden ein spezielles Qualifikationsbündel. Somit verfügen Migranten über Potenziale, die Unternehmen und Dienstleister hervorragend nutzen können“.

Aktuell erleben wir wieder in der Flüchtlingsdiskussion, dass leider nicht alle so denken. Eine Kultur drückt sich in Sichtweisen, Einstellungen und Vorgehensweisen aus, die ihre Mitglieder teilen. Treffen unterschiedliche Kulturen aufeinander, so treffen folglich auch unterschiedliche Sichtweisen, Einstellungen und Vorgehensweisen aufeinander. Viele Probleme in Betrieben mit kulturell gemischter Belegschaft resultieren aus kulturell bedingten Missverständnissen und mangelhafter Kommunikation. Dabei ist sowohl die verbale wie auch die non-verbale Kommunikation zu beachten. Je nach Qualifikation der Betroffenen spielen auch Sprachbarrieren eine Rolle. Um Schwierigkeiten vorzubeugen, ist es von großer Bedeutung in den Betrieben „interkulturelle Kompetenzen“ aufzubauen.

Hier ein paar praktikable Ideen, um interkulturelle Kompetenz in Ihrem Betrieb zu fördern:

  • Hängen Sie in Ihrem Betrieb einen interkulturellen Kalender aus, in den Sie die Feiertage aller Religionen eintragen, die in Ihrem Betrieb vertreten sind.
  • Ermöglichen Sie es den Muslimen während des Ramadans abends das Fasten zu brechen und zu beten. Die flexible Handhabung von Pausenzeiten bietet sich dafür an.
  • Sprechen Sie mit dem Betreiber der Kantine ab auch Speisen anzubieten, die von den Angehörigen der im Betrieb vertretenen Religionen gegessen werden dürfen. Das bereichert den Speiseplan für alle.
  • Schulen Sie speziell Ihre Führungskräfte, um sie für interkulturelle Fragen zu sensibilisieren.
  • Wenn Sie ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (z.B. nach DIN SPEC 91020) installiert haben, schulen Sie die Gesundheitsbeauftragten auch in interkulturellen Fragen und bestellen Sie auch Gesundheitsbeauftragte aus den verschiedenen Kulturkreisen.
  • Berücksichtigen Sie die verschiedenen Kulturkreise in Ihrem Betrieb auch bei der Auswahl der Sicherheitsbeauftragten (Beauftragte für Sicherheit und Gesundheit) und betrieblichen Ersthelfer.

Manchmal sind es kleine Schritte, die große Erfolge erzielen.

Sie fragen sich, was das mit dem Schwerpunktthema „Corona“ dieser Ausgabe zu tun hat? Gar nichts…
… aber es gibt auch andere wichtige Themen neben der Pandemie, denen wir ein paar Gedanken widmen sollten.

Silvester Siegmann

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