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Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten bewerten und fördern

Broschüre zum Work Ability Index

Das Durchschnittsalter deutscher Belegschaften steigt kontinuierlich an. Bereits 2020 werden die 50- bis 64-jährigen fast 40 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter stellen. Doch diese Altersgruppe ist erfahrungsgemäß besonders stark von Frühverrentung betroffen. Damit mehr Erwerbstätige in Zukunft das Rentenalter erreichen, muss die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten durch Verhaltens- und Verhältnisprävention verbessert werden. Hier erweist sich der Work Ability Index (WAI) als sinnvolles Instrument. Mit seiner Hilfe lässt sich sowohl die aktuelle als auch die künftige Arbeitsfähigkeit erfassen und bewerten. Ausgehend vom WAI lassen sich konkrete Maßnahmen einleiten, um die Arbeitsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und die Initiative neue Qualität der Arbeit (INQA) fördern die Anwendung und Verbreitung des WAI. Um die praktischen Erfahrungen bei der Anwendung des WAI zusammenzufassen und interessierten Akteuren des Arbeits- und Gesundheitsschutz zugänglich zu machen, hat die BAuA jetzt die Broschüre „Why WAI – Der Work Ability Index im Einsatz für Arbeitsfähigkeit und Prävention – Erfahrungsberichte aus der Praxis“ veröffentlicht. Die Broschüre stellt Projekte aus dem nationalen WAI-Netzwerk vor, das auf Initiative der BAuA in Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal aufgebaut wurde.

Der WAI, der in Deutschland auch als „Arbeitsfähigkeitsindex“ oder „Arbeitsbewältigungsindex (ABI)“ bezeichnet wird, ist eine Entwicklung aus über 20-jähriger arbeitswissenschaftlicher Forschung am Finnischen Institut für Arbeitsmedizin. Beim Instrument handelt es sich im Kern um einen Fragebogen, der selbst oder gemeinsam mit einer dritten Person wie dem Betriebsarzt bearbeitet wird.

Da der WAI sensible vertrauliche Daten abfragt, gehört das Instrument beim betrieblichen Einsatz vor allem in die Hände des Arbeitsmediziners. Erfahrungen aus der Praxis haben gezeigt, dass insbesondere die Zusage und Einhaltung der Vertraulichkeit die wichtigste Voraussetzung bilden, um den WAI erfolgreich einzusetzen. Dabei sollte immer klar sein, dass der WAI weder Gesundheit noch Leistungsfähigkeit misst, sondern Aussagen über die Arbeitsfähigkeit trifft. Dabei rücken die Arbeitsbedingungen in den Fokus, deren Verbesserungen Sache des Arbeitgebers ist.

Insgesamt 15 Beispiele aus der Praxis verdeutlichen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des WAI in Betrieben unterschiedlichster Größen und Branchen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. So zeigen die Beispiele, dass eine WAI-Erhebung die Grundlage gezielter und wirkungsvoller Präventionsmaßnahmen bilden kann. Zudem können die Ergebnisse bei den Beschäftigten Denkprozesse auslösen und Veränderungswünsche initiieren. Mit dem WAI lässt sich auch die Wirksamkeit eingeleiteter Maßnahmen sowohl auf individueller, als auch auf kollektiver Ebene messen und bewerten. Betriebliche Debatten zum Thema „Arbeit und Alter“ können durch den WAI ausgelöst und gefördert werden. Darüber hinaus kann der WAI Fakten liefern, um betriebliche Entscheidungsträger von der Notwendigkeit präventiver Maßnahmen zu überzeugen.

Ausführliche Informationen zum WAI und zum Netzwerk befinden sich im Internet unter www.arbeitsfaehigkeit.net. Alle Interessierten und potenziellen Anwender können per E-Mail wai@uni-wuppertal.de mit dem Deutschen WAI Netzwerk Kontakt aufnehmen.

Die kostenlose Broschüre „Why WAI – Der Work Ability Index im Einsatz für Arbeitsfähigkeit und Prävention – Erfahrungsberichte aus der Praxis“ kann bezogen werden über das Informationszentrum der BAuA, Friedrich-Henkel-Weg 1–25, 44149 Dortmund, Infotelefon 0180/321 4 321, Fax 0180/321 8 321 oder per E-Mail info-zentrum@ baua.bund.de.

20. Tauchseminar für Ärzte

gem. Anforderungen G 31 (Arbeit in Druckluft / Taucherarbeiten). Der Lehrgang ist anerkannt als GTÜM I „Tauchtauglichkeitsuntersuchung“

9. – 11. November 2007

Im Einvernehmen mit dem Landesverband Rheinland-Westfalen der gewerblichen Berufsgenossenschaften der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung und der Akademie für Ärztliche Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. (i.R.) Dr.med. Elisabeth Borsch-Galetke, Dr. med. Dietmar Tirpitz

Leitung: Dipl.Min. S. Siegmann, Institut für Arbeits- und Sozialmedizin, 40225 Düsseldorf, Universitätsstrasse 1, Tel.: 0211/811 5393, Email: siegmann@uni-düsseldorf.de

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