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Sport frei auf der therapie Leipzig16. bis 18. März 2017

Foto: therapie Leipzig

Karoline Nöllgen

Leipziger Messe GmbHTelefon: +49 (0)341 / 678 6524Telefax: +49 (0)341 / 678 166524k.noellgen@leipziger-messe.dewww.leipziger-messe.detherapie Leipzig im Internethttp://www.therapie-leipzig.de#therapieleipzig17

Themen wie Gesundheit und Bewegung stehen spätestens seit der Verabschiedung des Präventionsgesetzes im letzten Jahr hoch im Kurs. Zunehmend halten neue Konzepte für das Training der Faszien, die präventive Rückengesundheit oder Sport als Rehabilitationsmaßnahme Einzug in deutsche Physiotherapie-Praxen, Reha-Klinken, aber auch Gesundheitssportvereine. Vom 16. bis 18. März 2017 widmet sich die therapie Leipzig diesem breiten Spektrum – von Aqua-Pilates über Faszientraining bis Sporttherapie in der Onkologie oder Yoga im Seniorenalter. Sonderschauen in der Fachmesse runden das Angebot ab.

Leibesübungen standen bereits in der Antike dafür, die eigenen Körperkräfte zu pflegen und zu stärken – ein Prinzip, das in seiner Wirksamkeit schon vor Jahrtausenden erkannt und weiterentwickelt wurde. In der Neuzeit werden dem Sport eine eigene Wissenschaft zuerkannt und stetig neue Studien zu Umsetzung und Wirkung veröffentlicht. Ein Ergebnis dieser Entwicklung ist die Gesundheitsförderung durch Sport, sowohl zur primären als auch sekundären Prävention. Die therapie Leipzig widmet sich diesen Eckpfeilern mit einem breiten Themenspektrum, welches unter anderem in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnerverbänden erstellt wurde.

Onkologie und Sport

Laut dem Robert-Koch-Institut gehört Krebs in Deutschland zu den meist verbreitetsten Erkrankungen und ist die zweithäufigste Todesursache. Zahlreiche Studien belegen, dass Sport bereits präventiv auf die Entstehungsbedingungen von Tumoren einwirken kann. Doch vor allem im Fall rehabilitativer Maßnahmen wird der körperlichen Betätigung viel Bedeutung zugesprochen. Ein Symposium rückt genau diese Bedeutung der Bewegungstherapie in der Onkologie in den Fokus. Es wird unter anderem über die Prerehabilitation vor der Akutversorgung oder der onkologischen Trainingstherapie in die integrierte Versorgung diskutiert.

Zu den an Krebs erkrankten Menschen gehören in Deutschland jährlich etwa 1.800 Kinder und Jugendliche. Mitbetroffen und häufig ebenso betreuungsbedürftig seien deren Eltern und Geschwister, weiß Markus Wulftange, Sporttherapeut am Universitätsklinikum Leipzig. Vor mehr als 15 Jahren wurde hier ein Projekt für Bewegungs- und Sportmöglichkeiten für die jungen Patienten in stationärer Behandlung ins Leben gerufen. Zur therapie Leipzig stellt Wulftange dieses etablierte Projekt vor, welches beispielsweise regelmäßige Gesprächs- und Entspannungsangebote für die Eltern, erlebnisorientierte Wochenend- und Ferienfreizeiten sowie die bewegungsorientierte, ambulante Rehabilitation für Patienten und Geschwister im Anschluss an die intensive Therapie anbietet. Intention ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Situation durch das positive Selbsterleben sowie sich eigene Ressourcen bewusst zu machen und zu stärken.

Bewegung bei Demenz und Depression

Auch Auseinandersetzungen zum Thema „Demenz und Bewegung“ beweisen die Vorteile sportlicher Betätigung in vielen Lebenslagen. Die Sporttherapeutin Dr. Grit Schöley sowie der Dipl. Heilpädagoge Sebastian von Tycowicz beschäftigen sich damit zur therapie Leipzig in zwei Blöcken. Unter anderem erörtern die Referenten die Auswirkungen körperlichen Trainings und Bewegung sowie deren Besonderheiten im Fall von Demenz, wie Angehörige einbezogen und Alltagsmaterialien eingesetzt werden können.

Unabhängig von Gesundheitszustand und Alter stellt die Mobilität eine wichtige Grundlage dar, die erhalten werden sollte. So hat in den vergangenen Jahren beispielsweise das koordinative (und sensomotorische) Training im Bereich Prävention an Bedeutung gewonnen. Der Trend verlagere sich, nicht zuletzt durch wissenschaftliche Erkenntnisse untermauert, hin zu koordinativ anspruchsvolleren, komplexen Bewegungsaufgaben, so der Dipl. Sportwissenschaftler Dirk Hübel. Einsatz finden jene Übungen im therapeutischen Feld bei der Behandlung zentralnervaler Schädigungen, zur Stabilisation nach Gelenkverletzung sowie zur Sturzprophylaxe.

Doch nicht nur körperlich erzielt Bewegung positive Effekte. Studien und persönliche Erfahrungen vieler Betroffener repräsentieren darüber hinaus die positive Wirkung körperlichen Trainings bei depressiven Erkrankungen, weiß Dr. Grit Schöley. In ihrem Workshop „Sport bei Depression“ geht sie auf die medizinischen, psychosozialen und gesellschaftlichen Grundlagen und Zusammenhänge der Volkskrankheit ein, sie erfragt, woher die seelische Gesundheit kommt und bespricht die Begegnung mit depressiven Menschen. In der praktischen Anwendung werden bewegungstherapeutische Übungen ausprobiert, die einerseits antriebsfördernd sowie motivierend sind.

Faszination Faszien

Wie effektiv das Training von Faszien tatsächlich ist, diskutiert die Wissenschaft spätestens mit Popularisierung dieses Therapieverfahrens. Zahlreiche Menschen nutzen Angebote von Therapeuten und Trainern oder haben selbst Faszienrollen erworben, um das Bindegewebe zu „entkleben“. Doch worin unterscheidet sich das Faszientraining vom klassischen Training und was kann Faszientraining präventiv bewirken? Diese Fragen nimmt Kristina Dietrich, zertifizierte Pilates-Lehrerin und geprüfter Fascial Fitness Trainer, unter die Lupe und geht im Speziellen darauf ein, wie sich die Kombination aus Pilates und Faszientraining auf neurologische Beschwerdebilder auswirken kann. Neben theoretischem Input stellt die Therapeutin Erfahrungen aus der Praxis vor.

Wie wirksam Pilates für das eigene Körperempfinden sein kann, wird seit Erfindung der Trendsportart intensiv erforscht. Dass diese Sportart aber nicht immer auf einer Matte durchgeführt werden muss, stellt Micheal E. Becker, spezialisiert auf Aquatrainingsausbildungen, unter Beweis. Theorie im Seminarraum und Praxis in der Schwimmhalle, heißt es beim Seminar „Aqua-Pilates-Training: Von Soft bis Power!“.

Wahrnehmung und Haltung
des eigenen Körpers

Nicht nur Pilates zielt darauf ab, das eigene Körpergefühl positiv zu unterstützen. Alternative Behandlungsmethoden, die ebenfalls zur therapie Leipzig eine Rolle spielen, sind beispielsweise Yoga und Qigong. Neben „Yoga im Seniorenalter“, einem „Praxiswirkshop Yoga“ sowie einem Aktionstag des Leipziger Yoga Netzwerks werden „Alltagswirksame Ansätze zur Erhaltung und Wiedergewinnung der psychischen Gesundheit aus dem Yoga und Ayurveda“ thematisiert. Weitere Seminare widmen sich dem „Stillen und Bewegtem Qigong“ oder komplementärmedizinischen Faktoren wie „Akupunktur“ und „Traditioneller Chinesischer Medizin in der Sportmedizin“.

Sonderschauen mit innovativen Ideen

Abgerundet wird das Angebot rund um Rehabilitation und Prävention durch verschiedene Sonderschauen in der Fachmesse. Zum Thema Sturzprophylaxe bietet beispielsweise der 5S-Koordinantionsparcours private und betriebliche Gesundheitsförderung. Dieser trägt in fünf Stationen dazu bei, das Gleichgewichtssystem zu fordern und fördern, in dem der Körper in unterschiedliche Situationen versetzt wird. Einen weiteren Bewegungsparcours bietet die Sonderschau „Fit von Kopf bis Fuß“. Geräte für propriozeptives Ganzkörpertraining sowie Kleingeräte für vielfältige Bewegungsreize mit spannenden und unterhaltsamen Übungsprogrammen sollen hier die Bewegung von Kindern und Jugendlichen fördern. Neue Therapiegeräte für die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation bietet der „WorkPark“. Auf Grundlage einer Arbeitsplatzanalyse (Tätigkeitsprofil) können hier motorisch-funktionelle Übungsbehandlungen mit Berufsbezug durchgeführt sowie Fähigkeitsprofile und Leistungsanalysen erstellt werden.

Über die therapie Leipzig

Die therapie Leipzig bietet als einzige Fachmesse mit Kongress für Therapie, Medizinische Rehabilitation und Prävention in Deutschland einen kompletten Marktüberblick. 2015 zeigten 315 Aussteller den 15.300 Messebesuchern ihre Innovationen und aktuelle Branchentrends. Den Kongress mit mehr als 200 Symposien, Seminaren und Workshops nutzten rund 2.850 Physio- und Ergotherapeuten, Masseure, Ärzte, Sportwissenschaftler und Sporttherapeuten sowie Führungskräfte von ambulanten Rehazentren, Akut- und Reha-Kliniken zur Fort- und Weiterbildung. 18 Verbände und wissenschaftliche Gesellschaften unterstützten die therapie Leipzig 2015 und wirkten an der Konzeption und Umsetzung des Fortbildungsprogrammes mit.

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