Arbeitsschutz

Messung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz: die deutsche Standardversion des COPSOQ (Copenhagen Psychosocial Questionnaire)

Zusammenfassung Der unbestrittenen Zunahme der Relevanz psychischer Belastungen bei der Arbeit steht bisher ein Mangel an inhaltlich umfassenden und gesichert qualifizierten oder zumindest transparent dokumentierten Messinstrumenten gegenüber. Der inhaltlich sehr breit angelegte dänische COPSOQ – Fragebogen (Copenhagen Psychosocial Questionnaire) zur Erfassung psychosozialer Faktoren bei der Arbeit wurde in einer umfangreichen Stichprobe (N = 2561 Beschäftigte) in Deutschland in teilweise modifizierter Fassung erprobt. Ziele waren die detaillierte Prüfung der psychometrischen Messeigenschaften, sowie darauf aufbauend die Erstellung einer verkürzten Fassung des Instruments. Die Prüfung der Messmethode und des Messinstrumentes hinsichtlich Objektivität, Akzeptanz, Praktikabilität, Sensitivität, Validität und Skalenreliabillität ergab eine brauchbare bis gute Eignung des Fragebogens als Screening- Instrument für psychosoziale Faktoren am Arbeitsplatz im Sinne der ISO 10075–3. Unter Würdigung aller geprüften Aspekte der Messqualität wurde ein verkürztes Instrument erstellt, das versucht, möglichst hohe Messqualitäten mit einer möglichst geringen Fragenanzahl zu verbinden. In einer Kooperation von Wissenschaft und Betrieben / Organisationen wird diese verkürzte deutsche Version des COPSOQ seit 2005 als Instrument zur Erfassung psychischer Belastungen und Beanspruchungen bei der Arbeit eingesetzt. Die jetzige Sammlung von berufsgruppenspezifischen Belastungsprofilen und Referenzwerten aus Erhebungen mit dem COPSOQ in einer zentralen Datenbank kann für den Aufbau einer systematischen „job-exposure matrix“ für psychosoziale Faktoren bei der Arbeit von großem Nutzen sein. Schlagwörter: psychische Belastungen, Gefährdungsbeurteilung, Fragebogen, Belastungsprofile, Referenzwerte Assessment of mental work load – the German standard version of the COPSOQ (Copenhagen Psychosocial Questionnaire) Summary The undisputed increase of the relevance of mental work load is confronted with a lack of qualified or at least well documented measuring instruments covering all important aspects. The COPSOQ (Copenhagen Psychosocial Questionnaire), a comprehensive instrument for the assessment of psychosocial factors at work, was tested in a partly modified version in a large German sample (N = 2561 employees). The aims of the study were the detailed investigation of the psychometric measurement properties, and based on these results, the development of an abbreviated version of the instrument. The analysis of objectivity, acceptance, practicability, sensitivity, validity, and scale reliability showed medium to good measurement properties as a screening instrument for psychosocial workplace factors in terms of the ISO 10075–3. Considering all aspects of the measurement quality, a shortened version of the instrument was created. It attempts to combine measuring qualities as high as possible with a number of questions as low as possible. Since 2005 this shortened German COPSOQ questionnaire is used for the assessment of psychosocial work load and strain in a cooperation model between science and enterprises / organisations. The storing of profession specific work load profiles and reference values derived from COPSOQ-surveys in a central database can be the beginning of a systematic „job exposure matrix“ for psychosocial factors at work. Key words: psychosocial work load, risk assessment, questionnaire, exposure profiles, reference values

I. Einleitung
Der umfassende Wandel der Arbeitsbedingungen und -realitäten in Industrie, Verwaltung und Dienstleistung in den letzten Jahrzehnten hat auch die Anforderungen an die Beschäftigten grundlegend verändert. Parallel zu dieser Entwicklung haben die psychischen Belastungen in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen (vgl. z.B. 1,2). Bei den möglichen Belastungsfolgen steigen seit einigen Jahren auch die Erkrankungszahlen für psychische Erkrankungen und damit verbunden deren Kosten. Der aktuelle DAK-Gesundheitsreport 20053 mit Schwerpunkt auf den psychischen Erkrankungen konstatiert z. B. entgegen dem Trend eines konstanten oder sogar sinkenden Gesamtkrankenstandes ein kontinuierliches und starkes Ansteigen von AU – Fehlzeiten und AU- Fällen für diese Diagnosegruppe (+70% von 1997–2004). Die direkten und indirekten Kosten von psychischen Belastungen werden mittlerweile ähnlich hoch wie diejenigen für die körperliche Arbeitsbelastung veranschlagt (z. B. 4).

Nach dem Arbeitsschutzgesetz (§5ff) sind Unternehmen verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung der in ihrem Betrieb vorkommenden Tätigkeiten vorzunehmen, die Ergebnisse zu dokumentieren und ggfs. entsprechende Schutzmaßnahmen einzuleiten.

Zur Einschätzung der Situation bei den psychischen Belastungen und Beanspruchungen werden hierzu Basisdaten zu den psychischen Faktoren am Arbeitplatz benötigt.

Im Gegensatz zur relativ gut normierbaren sicherheitstechnischen Bewertung von Arbeitsplätzen und Tätigkeiten stößt die Messung psychischer Belastungen aus zwei Gründen auf Schwierigkeiten: Zum einen ist das theoretische Konstrukt sehr unbestimmt: Was gehört alles zu den psychischen Faktoren dazu? Es gibt dazu international eine Vielzahl von Modellen und Theorien mit dann sehr unterschiedlichen Inhalten und Indikatoren. Zum anderen sind die Methoden der Erhebung (Verfahren, Operationalisierungen) sehr vielfältig und heterogen (z.B. 5–7): Neben Verfahren der Expertenbeurteilung (Beispiele: REBA8; SIGMA9; u.a.) und experimentellen Techniken stellen Befragungen der Beschäftigten zu subjektiv empfundenen Belastungen und / oder Beanspruchungen die am weitesten verbreitete Messmethode dar. Der Hauptvorteil von Mitarbeiterbefragungen über standardisierte Fragebogen (schriftlich oder online) ist, dass mit vergleichsweise geringem Aufwand eine breite Datenbasis erreicht werden kann. Ein solches Instrument ist auch der COPSOQ – Fragebogen (Copenhagen Psychosocial Questionnaire).

II. Der COPSOQ – Fragebogen
Der COPSOQ wurde von Kristensen und Borg auf der Basis bereits erprobter Instrumente am dänischen National Institute for Occupational Health in Kopenhagen entwickelt und validiert10. Ziel der Autoren war es, ein theoriebasiertes Instrument zu erstellen, das aber andererseits nicht auf eine bestimmte Theorie begrenzt bleiben sollte: „..the questionaire should be theory-based but not attached to one specific theory.“ Der COPSOQ ist daher inhaltlich sehr breit angelegt, er deckt viele Bereiche der heute führenden Konzepte und Theorien ab und versucht damit, der angesprochenen inhaltlichen Unbestimmtheit des Konstruktes „psychische Faktoren“ durch ein sehr breites Spektrum erhobener Aspekte Herr zu werden. Details: siehe 11.

Der Fragebogen wird als Screening-Instrument in der betrieblichen Praxis eingesetzt, die zu bewertenden und zu vergleichenden Untereinheiten können z. B. Berufsgruppen, Abteilungen, Arbeitsbereiche etc. sein.

Den Kernbereich des Fragebogens bilden die psychosozialen Faktoren bei der Arbeit, was beim COPSOQ sowohl die Belastungen (Ursachen) als auch die Beanspruchungen und deren Folgen (Wirkungen) beinhaltet.

Mittlerweile wird der COPSOQ in mehreren Ländern (Spanien, Belgien, Schweden, China, USA, u.a.) und Übersetzungen bzw. Adaptionen eingesetzt.

III. Die deutsche COPSOQ – Erprobungsstudie
Die deutsche COPSOQ – Erprobungsstudie wurde im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) von einer Projektgruppe unter Leitung der Freiburger Forschungsstelle Arbeits- und Sozialmedizin (FFAS) durchgeführt. Wissenschaftliches Ziel war die Erstellung einer deutschen Version des COPSOQ – Fragebogens und die umfassende Prüfung und Beurteilung der Messqualitäten auf einer breiten Datenbasis von N > 2000. Zusätzliches praktisches Ziel war die Ableitung eines (verkürzten) Instrumentes, das den Betrieben zur Erhebung psychosozialer Faktoren bei der Arbeit zur Verfügung gestellt werden kann.

Die Studie umfasste folgende Arbeitsschritte:

1. Übersetzung und Anpassung des Fragebogens: semantische Anpassung, Prüfung der Aufnahme von zusätzlichen Fragen und Skalen. In der deutschen Studie wurden einige Skalen ausgetauscht und einige neu aufgenommen, die zentralen Skalen des COPSOQ kamen jedoch unverändert zur Anwendung.

2. Durchführung und Auswertung einer Pilotstudie (N=300); Anpassung desInstruments.

3. Durchführung der Hauptstudie: Befragung einer Referenzstichprobe aus einem breiten Tätigkeitenspektrum (N = 2561) in Deutschland.

4. Reanalyse der Gütekriterien des Instrumentes: Objektivität, Sensitivität, Validität, Reliabilität, diagnostische Aussagekraft, Generalisierbarkeit. (Eignung im Sinne der ISO 10075–3)12.

5. Vorschlag eines (verkürzten) Messinstruments.

Die Pilotstudie wurde im September 2003 durchgeführt (Ergebnisse s. 13), die Hauptstudie von Februar bis Oktober 2004. Insgesamt wurden N=2561 Beschäftigte aus verschiedensten Berufsgruppen (z. B. Lehrer, Pfarrer, Technische Berufe, Hotelbedienstete, Verwaltungspersonal, Ärzte, Pflegende etc.) mit der Langversion des COPSOQ befragt.

Die umfangreichen statistischen Prüfungen der Messqualitäten des COPSOQ (Antwortverweigerungen, fehlende Werte, Boden- und Deckeneffekte (Sensitivität), Inhaltsvalidität, Objektivität (der Messung und Interpretation), Reliabilität (interne Konsistenz der Skalen), Generalisierbarkeit der Messqualitäten, Konstruktvalidität, faktorielle Validität, diagnostische Aussagekraft) ergaben – von wenigen Ausnahmen abgesehen – eine gute Tauglichkeit des COPSOQ zur Erfassung psychischer Faktoren am Arbeitsplatz. Nach der Klassifikation der ISO 10075–3 (Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung. Teil 3: Prinzipien und Anforderungen für die Messung psychischer Arbeitsbelastung) ist der COPSOQ damit als „Screening Instrument“ der Stufe 2 einzustufen. Im Projektbericht14 und auf der deutschen COPSOQ- Webseite www.copsoq.de sind die Analyseergebnisse im Details dargelegt. Mittlerweile wurden die zentralen Ergebnisse auch in englischer Sprache publiziert15.

IV. Der verkürzte deutsche COPSOQ – Fragebogen (=Standardversion)
Ziel bei der Erstellung der verkürzten Fragebogenversion war es, bei möglichst geringen Einbußen hinsichtlich der Messeigenschaften und der inhaltlichen Breite des COPSOQ doch zu einer deutlichen Verringerung der Fragenanzahl zu gelangen.

Unter dieser Zielsetzung wurde eine verkürzte Version erarbeitet, die mit 87 Items auf 26 Skalen (statt 157 Items auf 31 Skalen in der Langversion) auskommt. Diese somit um rund 45% verkürzte Version weist, was Reliabilität und Validität angeht, nur geringfügig geringere Messqualitäten auf. Auch deckt sie noch fast alle inhaltlichen Bereiche der Langversion ab, nur fünf Skalen wurden komplett entfernt, die anderen meist intern gekürzt. Welche Skalen im Fragebogen enthalten sind und aus welchen Einzelfragen sie sich jeweils zusammensetzen, ist der Tabelle 1 zu entnehmen. Der Fragebogen und die Skalenzuordnung sind auch unter www.copsoq.de als PDF erhältlich.

Zum Fragekatalog hinzu kommen noch einige wenige soziodemografische Angaben. Aus Gründen der Anonymitätszusicherung sollte eine Beschränkung auf möglichst wenige Angaben erfolgen. Welche Fragen dies jeweils sind, kommt auf den Betrieb, den Zweck der Erhebung und die Struktur der Belegschaft an. Wenn keine besondere Situation gegeben ist, schlagen wir eine Beschränkung auf die Abfrage von Alter (evtl. Gruppen), Geschlecht und Beruf vor. Evtl. ist auch eine offene Frage (Freitext) zu Verbesserungsvorschlägen am Ende des Fragebogens sinnvoll.

Bisherige Erfahrungen haben auch gezeigt, dass es in manchen Berufsgruppen Sinn macht, neben den für alle Berufe identischen COPSOQ – Skalen noch einige zusätzliche Fragen zu integrieren, die spezifische Belastungen in den jeweiligen Berufen betreffen (so wurde z.B. bisher bei der Befragung von Ärzten, Verwaltungspersonal, Ingenieuren, Lehrkräften und anderen Berufsgruppen verfahren; z. B.: 22–24).

Auf der COPSOQ – Internetseite kann die deutsche Standardversion des COPSOQ frei zugänglich als online – Fragebogen ausgefüllt werden. Direkt nach Fertigstellung der eigenen Eingabe erfolgt ein interaktives graphisches Feedback mit dem Vergleich des eigenen Belastungsprofils mit den Daten der Gesamtdatenbank (Basis: alle bisher Befragten). Diese Daten werden natürlich nicht für die COPSOQ- Referenzdatenbank (s.u.) verwendet.

V. Der Aufbau einer berufsspezifischen Referenzdatenbank
Ein Vorteil des COPSOQ ist seine generelle Ausrichtung: er ist prinzipiell für alle Berufsgruppen einsetzbar. Die erhobenen Belastungen und Beanspruchungen können damit sowohl betriebsintern (z.B. verschiedene Abteilungen, Standorte, Berufsgruppen etc., „internes Benchmarking“) als auch extern (Vergleich mit ähnlichen Betrieben („externes Benchmarking“), Vergleich verschiedener Berufsgruppen oder verschiedener Branchen) miteinander ins Verhältnis gesetzt werden.

Voraussetzung für solche externen berufsspezifischen Vergleiche und Vergleiche zwischen Berufsgruppen ist allerdings die Sammlung der COPSOQ-Befragungsdaten und berufsgruppenbezogenen Belastungsprofilen in einer zentralen Datenbank.

Hier setzt das Kooperationsmodell Wissenschaft – Praxis seit Sommer 2005 an (Abb. 1). Je nach den technischen Möglichkeiten der Beschäftigten (Internetzugang) wird die Befragung online (mit individuellem Direktfeedback für jeden einzelnen Teilnehmer, s.o.) oder klassisch als schriftliche Fragebogenaktion mit Freiumschlag durchgeführt.

Betriebe und Organisationen, die den COPSOQ im Rahmen dieser Kooperation einsetzen, erhalten einen Vergleich ihrer Ergebnisse mit den bisher vorliegenden Referenzwerten der entsprechenden Berufsgruppen (externes Benchmarking; z.B. Pflegekräfte im Krankenhaus X gegen alle Pflegekräfte in der COPSOQ – Datenbank). Im Gegenzug werden die Daten aller teilnehmenden Betriebe anonymisiert in die Datenbank integriert und sorgen so für einen ständig wachsenden Datenpool.

Diese im Bericht für die Betriebe enthaltenen externen Referenzwerte erleichtern die Standortbestimmung und die Ableitung von Handlungsprioritäten vor Ort sehr – kann doch anhand der Vergleichswerte schnell erkannt werden, wo der eigene Betrieb (bei 25 verschiedenen Aspekten und im Vergleich zu ähnlichen Betrieben / Berufsgruppen) besonders gut und wo besonders schlecht abschneidet.

In Abbildung 2 ist als (fiktives) Beispiel ein solcher Vergleich mit externen berufsgruppenspezifischen Referenzwerten für die Ärzte / Ärztinnen eines Krankenhauses hinsichtlich der Skala „Work-privacy conflict“ dargestellt.

Der Graphik kann man zum Einen entnehmen, dass ein erhöhter Work- privacy conflict typisch für bestimmte Berufe ist (z.B. Pfarrer, Priester und auch Ärztinnen / Ärzte) – in anderen Berufen ist dagegen ein unterdurchschnittlicher Wert berufstypisch „normal“ (z.B. Verwaltung).

Andererseits müsste sich der neu hinzugekommene Betrieb (heller Balken, 72 von 100 möglichen Punkten) aber fragen (lassen), warum die Ärztinnen und Ärzte in diesem Haus so stark oberhalb des Durchschnittswertes von 59 Punkten für die Berufsgruppe der Ärzte liegen.

Ohne einen solchen externen Referenzwert wäre es für das betreffende Krankenhaus sehr viel schwieriger (gewesen), zu beurteilen, was im Ärzteberuf berufsspezifisch notgedrungen an Belastungen zu akzeptieren ist und was über das berufstypisch erhöhte Maß hinausgeht. Mit Kenntnis des Referenzwertes würde man sagen: Ein gegenüber dem Durchschnitt (45 Punkte) erhöhter Wert ist „normal“ im Arztberuf (59 Punkte), aber bei über 70 Punkten herrscht zweifellos Handlungsbedarf bei der Organisation des Verhältnisses von Arbeitszeit und Freizeit in diesem Haus.

VI. Ausblick
Das Kooperationsmodell hat damit einen doppelten Vorteil: Für die Betriebe ist vor allem der interne Vergleich von Untereinheiten und der Vergleich mit ähnlichen Betrieben hilfreich bei der Bewertung der Ergebnisse. Für die Arbeitswissenschaft ist dagegen insbesondere der Berufsgruppen- und Branchenvergleich interessant. Die mit dem COPSOQ für verschiedene Berufsgruppen ermittelten Belastungs- und Beanspruchungsprofile können – bei zentraler Aufbereitung – zum Aufbau einer „job-exposure matrix“ im Bereich der psychosozialen Faktoren bei der Arbeit verwendet werden.

Problematisch ist bisher noch, dass die Datenbank nicht über Belastungsprofile für alle Berufsgruppen verfügt, da im Kooperationsmodell keine gesteuerte systematische Erhebung der Profile für alle Berufsgruppen erfolgen kann. Unterrepräsentiert ist bisher vor allem der Sektor der Produktionsberufe – im Bereich der Dienstleitungsberufe liegen dagegen schon recht verlässliche Belastungsdaten von über 4000 Beschäftigten vor.

Neben dem Ausbau der Datenbank und dem Auffüllen der weißen Flecke auf der deutschen Berufslandkarte ist für die Zukunft eine stärkere internationale Zusammenarbeit der COPSOQ-Anwender und -Anwenderinnen in zwei Richtungen geplant: 1. internationaler Vergleiche von beruflichen Belastungen bei verschiedenen Berufsgruppen und 2. Zusammenarbeit bei der Weiterentwicklung des Befragungsinstrumentes.

Die Autoren danken:
· Der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin für die finanzielle Förderung (F1885, Fb1058) und Frau Dr. Beate Beermann für die inhaltliche Betreuung des Projektes,

· dem „Vater des COPSOQ“, Herrn Prof. Tage S. Kristensen, Kopenhagen für seine unermüdliche Unterstützung bei den vielen Nachfragen;

· Herrn Dr. Markus Wirtz, Freiburg für seine sehr fachkundige methodische Unterstützung bei den komplexen Berechnungen zur Generalisierbarkeit und den linearen Strukturgleichungsmodellen;

· allen teilnehmenden Betrieben und vor allem allen Beschäftigen in den Betrieben für die Teilnahme an der Befragung.

VI. Literatur
1 Flake, C.: Psychische Belastungen in der Arbeitswelt erkennen und bewerten. In: Flake, C.; Freigang-Bauer, I.; Gröben, F.; Wenchel, K.-T. (Hrsg.): Psychischer Stress in der Arbeitswelt. Erkennen – mindern – bewältigen. Eschborn: RKW 2001: 15–28

2 Lenhardt, U.: Gesundheitsförderung. Rahmenbedingungen und Entwicklungsstand. SuB 2005;28:5-17

3 DAK (Hrsg.): DAK Gesundheitsreport 2005. Hamburg 2005 (download: http://www.presse.dak.de/ps.nsf/sbl/38A5A5A6BBF15309C1256FE0005578E2, Seitenaufruf vom 18.10.2006)

4 Kuhn, K.: Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen. Amtliche Mitteilungen 17, (Sonderausgabe: Gesundheitsschutz in Zahlen 2000). Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2002: 12–21

5 Ertel, M.: Möglichkeiten und Grenzen bei der Erfassung psychischer Belastungen in der Arbeitswelt. In: Flake, C.; Freigang-Bauer, I.; Gröben, F.; Wenchel, K.-T. (Hrsg.): Psychischer Stress in der Arbeitswelt. Erkennen – mindern – bewältigen. Eschborn: RKW 2001: 32–33

6 Schmidtke, H.: Vom Sinn und Unsinn der Messung psychischer Belastung und Beanspruchung. Z. Arb.wiss. 2002;56: 4-9

7 Nachreiner, F.: Über einige aktuelle Probleme bei der Erfassung, Messung und Beurteilung psychischer Belastung und Beanspruchung. Z. Arb.wiss. 2002;56: 10-21

8 Pohlandt, A.; Jordan, P.; Rehnisch, G.; Richter, P.: REBA – ein rechnergestütztes Verfahren für die psychologische Arbeitsbewertung und –gestaltung. Z. Arb. Organ. 1996;40: 63–74

9 Windel, A.: Entwicklung und Aufbau des Screening-Instruments zur Bewertung und Gestaltung von menschengerechten Arbeitstätigkeiten – SIGMA. In: Benda, H.v., Bratge, D. (Hrsg.): Psychologie der Arbeitssicherheit. 9. Workshop 1997. Heidelberg: Asanger 1998: 285–289

10 Kristensen, T.S.; Borg, V.: AMI”s spørgeskema om psykisk arbejdsmiljø. Copenhagen: National Institute of Occupational Health 2000

11 Kristensen, T.S.; Hannerz, H.; Høgh, A.; Borg, V.: The Copenhagen Psychosocial Questionnaire (COPSOQ) – a tool for the assessment and improvement of the psychosocial work environment. Scand. J. Work Environ. Health 2005;31: 438–449

12 DIN EN ISO 10075–3: Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung Teil 3: Prinzipien und Anforderungen für die Messung und Erfassung psychischer Arbeitsbelastung, Berlin: Beuth 2004

13 Nübling, M.; Stössel, U.; Hasselhorn, H.-M.; Michaelis, M.; Hofmann, F.: Mitarbeiterbefragungen zu psychosozialen Belastungen in Betrieben – das Befragungsinstrument COPSOQ. In: Hofmann, F.; Reschauer, G.; Stößel, U. (Hrsg.): Arbeitsmedizin im Gesundheitsdienst, Band 17. Freiburg: Edition FFAS 2004: 227–241

14 Nübling, M.; Stößel, U.; Hasselhorn, H.-M.; Michaelis, M.; Hofmann, F.: Methoden zur Erfassung psychischer Belastungen – Erprobung eines Messinstrumentes (COPSOQ). Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW 2005 (Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Fb 1058). Oder als download über: www.copsoq.de (Seitenaufruf vom 16.10.2006)

15 Nübling, M.; Stößel, U.; Hasselhorn, H.-M.; Michaelis, M.; Hofmann, F.: Measuring psychological stress and strain at work: Evaluation of the COPSOQ – Questionnaire in Germany. GMS Psychosoc Med. 2006;3:Doc05. Available from: http://www.egms.de/en/journals/psm/2006–3/psm000025.shtml.

16 Netemeyer, R.G.; Boles, J.S.; McMurrian, R.: Development and validation of Work-Family Conflict and Family-Work Conflict Scales. J. Appl. Psychol. 1996;81: 4

17 Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung Köln (Hrsg.): Erwerb und Verwertung beruflicher Qualifikationen. BIBB/IAB-Erhebung 1998/99. Maschinenlesbares Codebuch ZA 3379. Köln o.J.

18 Hasselhorn, H.-M.; Tackenberg, P.; Müller, B. (Hrsg.). Working conditions and intent to leave the profession among nursing staff in Europe. Working Life Research Report 7:2003, National Institute for Working Life, Stockholm 2003

19 EuroQol Group: EuroQol – a new facility for the measurement of health-related quality of life. Health Policy 1990;16: 199–208

20 Borritz, M.; Kristensen, T.S.: Copenhagen Burnout Inventory. Copenhagen Denmark: National Institute of Occupational Health 1999

21 Diener, E.; Emmons, R.A.; Larsen, R.J.; Griffin, S.: The Satisfaction with Life Scale. J. Pers. Assess. 1985;49: 71–75

22 Hasselhorn, H.-M.; Kompa, L.; Martini, Y.; Nübling, M. Psychosoziale Arbeitssituation von Sicherheitsingenieuren. Der Sicherheitsingenieur 2005;36: 12–18

23 Fuß, I.; Nübling, M.; Hasselhorn, H.-M.; Schwappach, D.; Rieger, M.A. „Work-family-conflict“ und Mobbing – Prävalenz und Prädiktoren bei Krankenhausärzten in Deutschland. 46. Jahrestagung der DGAUM 2006, in Druck.

24 Hasselhorn, H.-M.; Nübling, M.; Michaelis M.; Stößel, U.; Hofmann, F. Die psychosoziale Arbeitssituation von Betriebsärzten im Berufsvergleich. Ergomed 2007;31: 10–16

Matthias Nübling (1), Ulrich Stößel (2), Hans-Martin Hasselhorn (3), Martina Michaelis (1), Friedrich Hofmann (3)

Aktuelle Ausgabe

Partnermagazine

Akademie

Partner