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Preisverleihung zum Wettbewerb „Unterwegs – aber sicher!“

Zum dritten Mal suchten der VDSI – Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) nach innovativen Konzepten, die das Unfallrisiko auf dem Arbeitsweg, dem Schulweg oder beim innerbetrieblichen Transport und Verkehr senken. Jetzt stehen die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs „Unterwegs – aber sicher!“ fest. Platz eins belegte die SAP SE, Platz zwei ging an die wuidi GmbH, Dritter wurde das Unternehmen LSG Sky Chefs. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten außerdem die Chance, eines von zehn Fahrsicherheitstrainings zu gewinnen.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der A+A in Düsseldorf statt. Die drei Gewinnerteams konnten sich über Preisgelder von insgesamt 6.000 Euro freuen. Eine Fachjury, bestehend aus Fachleuten des VDSI und des DVR sowie aus Industrie und Medien, hatte sie unter allen Einreichungen ausgewählt. Entscheidende Kriterien waren neben der Schutzwirkung auch Nachhaltigkeit, Effizienz und Kreativität der Projekte.

Beide Verbände zogen eine positive Bilanz: „Die Fachjury war der Meinung, dass die drei ausgewählten Gewinnerprojekte die Vorgaben des Wettbewerbs ganz besonders gut erfüllen – und das, obwohl sie so unterschiedlich sind. ,Unterwegs – aber sicher!‘ zeigt also einmal mehr, wie vielfältig Maßnahmen zur betrieblichen Verkehrssicherheit sein können“, so Prof. Dr. Rainer von Kiparski, Vorstandsvorsitzender des VDSI.

„Unser gemeinsamer Wettbewerb hat ein ambitioniertes Ziel und zwar die Strategie der Vision Zero weiter in der Fachöffentlichkeit zu verankern. Die Verkehrssicherheit ist hierbei ein überaus bedeutender Baustein“, sagte Kay Schulte, Referatsleiter Unfallprävention – Wege und Dienstwege beim DVR.

Die Gewinnerinnen und Gewinner 2017

Erster Platz: „Bike to work month“,
SAP SE, Walldorf

2016 gab es bei SAP in Deutschland erstmals mehr meldepflichtige Fahrradunfälle als Autounfälle. Daher setzte das Team Occupational Safety Germany zahlreiche Aktionen zum Thema „Sicher Fahrradfahren“ um. Das seit 5 Jahren stattfindende, globale Projekt der SAP „Bike to work“ wurde 2016 als Anlass genutzt, einen besonderen Fokus auf die Verkehrssicherheit als wichtigen Beitrag zur Gesundheit und Nachhaltigkeit bei dem größten europäischen Softwarehersteller zu legen. Ziel ist es, Fahrradunfälle bei SAP zu vermeiden. Hierbei geht es um eine nachhaltige Verbesserung der Infrastruktur inner- und außerhalb des Firmengeländes sowie um eine gezielte Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund um das Thema Fahrradfahren. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem Fahrradsicherheitstrainings, der Einsatz von Tourguides, die den Beschäftigten sichere Arbeitswege aufzeigen sowie kostenlose Fahrrad-Check-ups.

Zweiter Platz: „wuidi – Gemeinsam Wildunfälle vermeiden“, wuidi GmbH, Leiblfing

Alle zwei Minuten verursacht ein Wildtier auf Deutschlands Straßen einen Unfall. Der jährliche Versicherungsschaden von Wildunfällen beläuft sich dabei auf über 650 Millionen Euro. Um die Unfallzahl zu senken, riefen die drei Gründer Alfons Weinzierl, Alexander Böckl und Jozo Lagetar wuidi ins Leben. Dieser digitale Wildwarner warnt Autofahrerinnen und Autofahrer bei der Fahrt durch Gefahrengebiete mit erhöhtem Wildwechsel, erstmals orts- und zeitabhängig. Die Warnung erfolgt entweder über eine App oder mittels Bluetooth- Kopplung direkt über das Automobil. Dank eines Hintergrundmodus ist keine Bedienung während der Fahrt notwendig und wuidi kann problemlos im Straßenverkehr eingesetzt werden. Kommt es dennoch zu einem Wildunfall, hilft die App bei der effizienten Abwicklung. Der Präventionsansatz setzt beim Menschen an, nicht beim Wildtier. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern, wie dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr, der Bayerischen Polizei und der Technischen Hochschule Deggendorf konnte das Projekt in Bayern erfolgreich in den Markt eingeführt werden. Mittlerweile wurde die Plattform für Deutschland, Österreich und die Schweiz freigeschaltet: Jäger im gesamten DACH-Raum können nun für ihr Revier Gefahrenabschnitte mit erhöhtem Wildwechsel einpflegen. Diese Informationen bedingen eine Warnung durch die App für die Autofahrerin bzw. den Autofahrer.

Dritter Platz: „Konzeptänderung

Catering-Hubwagen“, LSG Sky Chefs, Frankfurt/Main

LSG Sky Chefs ist das Catering-Tochterunternehmen der Deutschen Lufthansa AG. Mit einem Marktanteil von weltweit 20 Prozent ist sie der zweitgrößte Anbieter von Bordverpflegung. Zum Catern von Flugzeugen werden spezielle Hubwagen genutzt. Der Hubwagenfahrer muss beim Beladen häufig zwischen der Arbeitsplattform und dem Fahrerhaus wechseln. Dieser Prozess stellt die häufigste Unfallursache bei dieser Mitarbeitergruppe dar. Bei der Konstruktion bzw. Beschaffung neuer Fahrzeuge war der Aspekt des Ein- und Aussteigens wesentlich bei der Auswahl des Chassis. Für den Wechsel zwischen Fahren und Beladen ist nun keine Treppe oder Leiter mehr notwendig; es ist lediglich ein Plattformwechsel vorgesehen. Der Ein- und Ausstieg wird über eine deutlich breitere Treppe mit größerer Auftrittsfläche realisiert. Die Umsetzung dieser Veränderungen konnte im Rahmen der Neugestaltung der Hubwagen kostenneutral umgesetzt werden. Pro Jahr können durch diese Modifizierung bis zu 18 Unfälle vermieden werden.

Unterwegs – aber sicher!

Die zentrale Schnittstelle der Aktivitäten von VDSI und DVR liegt in der Verkehrssicherheit bei der Arbeit – etwa in der Prävention von Wegeunfällen oder in der Sicherung von Lade- und Transportvorgängen. Um die Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema zu stärken, haben beide Verbände den Wettbewerb „Unterwegs – aber sicher!“ ins Leben gerufen. Hier werden alle zwei Jahre herausragende Lösungen für mehr Sicherheit auf Dienst- oder Schulwegen bzw. im innerbetrieblichen Verkehr prämiert. Mehr Informationen zum Wettbewerb finden sich unter:

www.vdsi-unterwegs-aber-sicher.de


Kontakt

Julia Weichsler

VDSI-Kommunikationsmanagerin

Schiersteiner Straße 39

65187 Wiesbaden

Telefon: +49 611 15755–15

Telefax: +49 611 15755–79

j.weichsler@vdsi.de

Hasso Suliak

DVR-Pressesprecher

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