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Wirtschaftlichkeit – Renditen sichern und steigern

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Um auf den sicher immer schneller verändernden Märkten zu überleben, steht für Unternehmen der wirtschaftliche Erfolg im Vordergrund. Konkurrenzfähig bleiben heißt, auf Globalisierung, saisonale Schwankungen, gesteigerte Kundenwünsche und nicht zuletzt auf den demografischen Wandel mit hoher Flexibilität zu reagieren.

Ein präventiv ausgerichtetes Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement ist daher weit mehr als nur ein Instrument zur Vermeidung von Arbeitsunfällen und Gesundheitsschäden. Konsequenter Arbeits- und Gesundheitsschutz, mit seinen direkten Auswirkungen, insbesondere auf die personellen und immateriellen Potenziale, hilft den betrieblichen Erfolg zu sichern. Arbeitsschutzmaßnahmen sind Investitionen in die Zukunft des Unternehmens.

Mit einer durchschnittlichen Arbeitsunfähigkeit von 12,6 Tagen je Arbeitnehmer ergeben sich im Jahr 2011 insgesamt 460,6 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage. Ausgehend von diesem Arbeitsunfähigkeitsvolumen schätzt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin die volkswirtschaftlichen Produktionsausfälle auf insgesamt 46 Milliarden Euro bzw. den Ausfall an Bruttowertschöpfung auf 80 Milliarden Euro.

Engagiert sich der Unternehmer für den Arbeitsschutz und kümmert er sich um das Wohlbefinden der Beschäftigten, erhöht er die Qualität der Arbeit und fördert die Zufriedenheit am Arbeitsplatz.

Wirtschaftliche Effekte ergeben sich beispielsweise durch:

· Steigerung der Qualität von Produkten bzw. Dienstleistungen

· Verringerung betriebsbedingter Ausfallzeiten

· erhöhte Anwesenheit durch Steigerung der Gesundheitsquote

· höhere innerbetriebliche Verfügbarkeit und Flexibilität der Produktion

· aktivere Beteiligung an Arbeitsschutzmaßnahmen

· erhöhte Arbeitszufriedenheit, Verbesserung der Kooperationsbereitschaft

Unternehmen, denen es gelingt, die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kunden, ihres Umfelds und ihrer Mitarbeiter zu erkennen, sind wirtschaftlich erfolgreich und bleiben dies auch. Sie profitieren demnach von Investitionen in den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Das belegt auch eine internationale Studie der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Sie kommt zu dem Ergebnis, dass der Erfolg von Investitionen in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sich im Schnitt auf mehr als das Doppelte der investierten Summe beläuft. Vorausschauendes, ganzheitliches und präventives Handeln bringt wirtschaftlichen Erfolg und sichert Renditen.

Präventive Maßnahmen der Sicherheit und Gesundheit dienen der ganzheitlichen Optimierung aller Prozesse im Unternehmen. Sie nutzen Synergien und vermeiden Risiken. Das Ergebnis sind „(wirtschaftlich) gesunde und sicher arbeitende Unternehmen“. Risiken werden frühzeitig ermittelt und mit dem Ziel der Vermeidung von Gefährdungen auf ein akzeptables Minimum reduziert.

Die Aufgabenstellungen von Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Umweltschutz, Datenschutz und Qualitätsmanagement nehmen in allen Unternehmen einen immer höheren Stellenwert ein. Zunehmend gewinnen die Bereiche Prozessmanagement, Risikomanagement und Krisenmanagement an Bedeutung.

Mehr und mehr ist der Bedarf an einem integrierten Sicherheits- und Gesundheitsmanagement sowohl in Groß- und Mittelbetrieben als auch in Behörden und Verwaltungen erforderlich. Unternehmen benötigen fach- und sozialkompetente Manager für Sicherheit und Gesundheit, die vernetzt agieren und ganzheitlich vorgehen. Vorausschauende Unternehmen bündeln die gesamten Funktionen ihrer unterschiedlichen Beauftragten im Betriebssicherheitsmanagement.

Damit hat sich im Arbeitsschutz ein gravierender Wandel vollzogen. Durch die gezielten Maßnahmen der Arbeitsschutzphilosophie aus den 70er Jahren ist das Unfallgeschehen auf ein so niedriges Niveau gebracht worden, dass die Unfallsenkungskosten keinen nennenswerten Beitrag zur Wirtschaftlichkeit mehr bilden. Der Arbeitsschutz des 21. Jahrhunderts verfolgt das Ziel einer Ertragssteigerung für das Unternehmen durch ganzheitliche Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen.

Bernd Tenckhoff

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